Kenia – MH-Notfallkit

Ethnische Auseinandersetzungen führen in Kenia immer wieder zu Gewalt und Flüchtlingswellen.

Im August 2012 teilte uns unsere Partnerorganisation mit, dass im Tana Delta Bezirk durch ethnische Auseinandersetzungen ein Notstand ausgebrochen ist. Dabei kamen sechzig Menschen ums Leben, 5000 Anwohner wurden zu Flüchtlingen. 200 von ihnen flohen in das Dorf Mambrui, das in der Nähe der Stadt Malindi liegt. Unsere Partner sammelten in dem Küstenort Spendengüter, um die Flüchtlinge damit zu versorgen.

Damit unsere Partnerorganisation in Not- und Katastrophenfällen – wie bei Gewaltausbrüchen, nach Fluten, Dürren, Bränden, Tsunamis oder auch Verkehrsunfällen – schnell reagieren kann, hat muslimehelfen die Ausstattung eines Notfallkits im November 2012 mit 20.000 € finanziert. Wir danken allen, die dieses Projekt mit ihrer Spende ermöglicht haben. Möge Allah Ihnen Ihren Beitrag auf die beste Art vergelten.

Zusatz:

Der Vorsitzende unserer Partnerorganisation Tawfiq Muslim Youth. Er berichtete im Januar 2013 davon, wie wichtig das Notfallkit für die Patienten des Tawfiq Hospitals ist: „Seit Dezember 2012 war das Tawfiq Hospital das einzige Krankenhaus, das sich um alle Notfälle entlang der gesamten Nordküste Kenias kümmerte. Grund dafür waren die Streiks der Krankenschwestern, die bis heute andauern. Im Krankenhaus wurden bereits zehn Notfälle behandelt; davon sind fünf Verkehrsunfälle, drei nach Auseinandersetzungen ethnischer Gruppen und zwei nach Angriffen von Krokodilen. Etwa 100 Patienten wurden bei den Verkehrsunfällen verletzt. Fünf Menschen starben, nachdem sie ins Krankenhaus eingeliefert worden waren. Die übrigen wurden wegen gebrochener Knochen und Schmerzen in den Weichteilen behandelt. Über 50 Patienten wurden behandelt, die während ethnischer Auseinandersetzungen verletzt wurden. 25 von ihnen mussten längere Zeit stationär versorgt werden, wobei fünf von ihnen immer noch in unserer Einrichtung in Behandlung sind. Dazu kommen die beiden Patienten, die von Krokodilen angegriffen wurden. All diese Patienten profitierten vom  muslimehelfen-Notfallkit samt Medikamenten.

Boba Wachu Yayo ist 54 Jahre alt und lebt in dem Dorf Kipao. Er hat sechs Kinder, drei Söhne und drei Töchter. Auch er musste einmal im Tawfiq Hospital behandelt werden. Er erzählt, wie es dazu gekommen ist: „Am 21. Januar 2013, das war ein Freitag, sind wir sehr früh am Morgen vom Fajr-Gebet gekommen. Unsere Nachbarn waren in unser Dorf und gingen mit Pfeilen auf uns los. Sie haben meine linke Hand aufgeschlitzt und ein anderer hatte mir tief bis auf den Knochen in die Schulter und in den Oberschenkel geschnitten. Ich wurde ins Tawfiq Hospital gebracht, zusammen mit vielen anderen, die an diesem Tag auch angegriffen wurden. Möge Allah die Tawfiq Muslim Youth segnen für ihre Menschlichkeit und ihre Gastfreundschaft. Sie hatten uns aufgenommen, obwohl wir überhaupt kein Geld hatten.

Maalim Ali Abubakar konnte ebenfalls kostenlos im Tawfiq Hospital behandelt werden. Er erzählt von sich: „Ich bin Imam der Al-Farooq Umar Moschee in einem Dorf bei Malindi. Ich war vom Ischa-Gebet aus der Moschee gekommen und stand am Malindi-Mombasa-Highway, als ich von einem Auto angefahren wurde. Zwei Stunden später wurde ich im Tawfiq Hospital behandelt, ohne etwas dafür zu bezahlen. Zwei Wochen später konnte ich entlassen werden. Ich bin so dankbar. Möge Allah euch und muslimehelfen für eure Unterstützung des Tawfiq Hospitals belohnen.

Im März 2013 haben unsere Partner weitere 14.320€ erhalten, damit das Notfallkit aufgerüstet werden kann. „Mit den Zuwendungen, die wir von muslimehelfen erhalten haben, haben wir einen Monitor, drei Pulsmessgeräte mit Monitoren, zwei Röntgenbildbetrachter, orthopädische Instrumente, Gerätschaften und Medikamente besorgt. Alhamdulillah, seit wir die Hilfe erhalten haben, waren wir bei fünf Unfällen dabei und haben dabei geholfen, Menschen aus überfluteten Regionen in höher gelegene Orte zu evakuieren, die in der Regenzeit sicher sind.

Bis März 2013 konnte 227 Menschen geholfen werden. Mit dem Notfallkit konnte inzwischen bei vielen Notfällen schnell geholfen werden, wenn es um Menschenleben ging und die Hilfe geht inschallah noch für viele Menschen weiter.

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