Die Begünstigten bedanken sich

Kurban und Armenspeisung am Fest

Opfer und Armenspeisung am Fest

Kurban und Armenspeisung am Fest

Salam alaikum verehrte Spenderinnen und Spender,

dieses Jahr planen wir Änderungen zu Kurban. Jeder Kurbanauftrag wird wie gewohnt in einem unserer Projektländer umgesetzt. Was sich ändert, ist Folgendes:

Für jeden Spender, der muslimehelfen mit einem Kurban beauftragt, wird inschallah ein Schaf oder eine Ziege in einem unserer Projektländer geschächtet bzw. wenn Rinder geschächtet werden, wird für sieben Aufträge ein Rind geschächtet. Von der Differenz des Preises sollen Grundnahrungsmittel an bedürftige Familien ausgegeben werden, die das Fleisch erhalten. Außerdem haben wir dieses Jahr den Preis pro Kurbanauftrag auf 200 Euro angehoben, obwohl der Betrag immer noch für hier heimische Verhältnisse zu niedrig ist.

Der Betrag ergibt sich nicht willkürlich. muslimehelfen orientiert sich bei den Preisen immer an offiziellen Zahlen des Deutschen Bauernverbandes und der muslimischen Metzgereien und Lebensmittelläden in der Nähe. Daraus ergeben sich für 2021 die folgenden Preise: Ein Lamm würde vom Schäfer zerlegt eigentlich 272 Euro kosten, ein zerlegtes Rind knapp 213 Euro pro Anteil – sieben Spender teilen sich, wie oben beschrieben, ein Rind.

Wir möchten unseren Spendern weiterhin die Möglichkeit bieten, am Opferfest ein Tier schächten zu lassen. Dennoch sind wir den Bedürftigen gegenüber verpflichtet. Die Aufgabe von muslimehelfen besteht darin, Menschen in Not über Hilfsprojekte beizustehen, ihre Not zu lindern und auf angestiegenen oder geänderten Bedarf passend zu reagieren. Hinzu kommt, dass es in einigen Ländern schwierig geworden ist überhaupt zu schächten. Das bedeutet für muslimehelfen: Am Opferfest müssen mehr Schächtungen auf weniger Länder und Partnerorganisationen verteilt werden. Um eine islamisch korrekte Schächtung garantieren zu können, dürfen die einzelnen Partnerorganisationen aber nicht überlastet werden.

In den vergangenen Jahren hatte muslimehelfen am Opferfest immer mehr Tiere schächten lassen als von den Spendern beauftragt waren. Zum einen kosten die Tiere in vielen Projektländern wesentlich weniger als in Deutschland. Zum anderen haben wir so sichergestellt, dass alle Aufträge tatsächlich umgesetzt werden. So konnten fast doppelt so viele Familien mit Fleisch versorgt werden, die sich andernfalls keines hätten leisten können, alhamdulillah. Auch dieses Jahr wird es inschallah einen Puffer geben, aber der Großteil des übrigen Budgets soll für Grundnahrungsmittel aufgewendet werden.

2020 war für uns alle ein sehr schweres Jahr. Dieses Jahr wollen wir einige unserer Gewohnheiten vorab dem Bedarf vor Ort anpassen. Bereits im vergangenen Jahr hatten wir fast 1,5 Millionen Euro für Nothilfeprojekte aufgewendet, knapp unter 900.000 Euro davon war für reine Coronanothilfe, also mehrheitlich Lebensmittel und stellenweise auch Hygienemittel und medizinische Schutzmittel, ausgegeben worden.

Dank sorgfältiger Planung und den besten Bemühungen unserer Partner konnten die Projekte alhamdulillah umgesetzt werden. In 2020 hat muslimehelfen alhamdulillah 176 Projekte finanziert, so viele wie nie zuvor. Wir danken Allah für den Segen und den Spendern für ihre Unterstützung. Mit unseren Partnerorganisationen haben wir trotz aller Widrigkeiten in zweiundzwanzig Ländern arbeiten können: in Albanien, Bangladesch, Bosnien, Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, Haiti, Indien, Indonesien, Kambodscha, Kenia, im Libanon, Malawi, Montenegro, Nepal, Pakistan, Ruanda, Sri Lanka, Südafrika, Thailand, Togo, der Ukraine und in Zimbabwe.

Wir haben festgestellt, dass der Bedarf an Lebensmitteln in unseren Projektländern weiterhin sehr hoch ist, unsere Spenden sind teilweise aber zweckgebunden, das bedeutet, dass ein Teil davon nicht frei für alle Projekte verwendet werden kann. Allerdings reichen unsere Spendengelder nicht aus, um am Opferfest genauso weiterzumachen wie bisher, und gleichzeitig Lebensmittelhilfe zu leisten.

In den meisten unserer Projektländer werden immer wieder Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote verhängt, es kommt immer wieder zum lockdown. Dieser wechselnde Zustand hat letztes Jahr kurz vor Ramadan begonnen und hält stellenweise bis heute an. Das bedeutet für hunderttausende Familien, dass sie immer noch nicht ihrer geregelten Arbeit nachgehen können. Da die wenigsten Arbeitnehmer vor allem aus dem informellen Sektor auf finanzielle Rücklagen zugreifen können, sie aber nur verdienen, wenn sie arbeiten, bleiben sie in dieser Zeit ohne Einkommen oder Lohn. Viele sind Wanderarbeiter, die in Großstädten nach Arbeit gesucht haben, aber eigentlich weit weg leben. Ausfallende Einnahmen haben sie wohnungslos hinterlassen, in Ländern wie Indien sind sie gewaltsam daran gehindert worden, in ihre Dörfer zurückzukehren, die oft in anderen Teilen des Landes liegen. Betroffen sind aber nicht nur bedürftige, sondern auch ehemals mittelständige Familien, die durch die aktuelle Lage in Bedürftigkeit geraten sind. Die Zahl der Haushalte, die auf Hilfe von Dritten angewiesen ist, hat weltweit zugenommen. Allein in Bangladesch ist laut eines Artikels im The Daily Star vom 27. April 2021 die Zahl der in Armut geratenen Familien durch die Pandemie um fast 15 Prozent angestiegen. Hinzu kommt, dass in Ländern wie Südafrika und Indien Mutanten des Virus aufgetreten sind, die über Reisen ins Ausland weitergetragen wurden und werden.

Die Vereinten Nationen beklagten im April, dass heute einer von 33 Menschen weltweit entweder auf humanitäre Hilfe oder Schutz angewiesen ist. Das sind mehr als zu jeder Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Fast 80 Millionen Menschen weltweit sind durch Konflikte oder Gewalt irgendeiner Art vertrieben, das entspricht fast der Gesamtbevölkerung Deutschlands. Da Kriege und kriegerische Auseinandersetzungen aktuell zweimal länger anhalten als noch in den frühen 1990er Jahren, wird die Zahl der Schutzbedürftigen und damit auch derjenigen, die auf Lebensmittelhilfen angewiesen sind, weiter zunehmen.

Laut der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, welche den weltweiten Handel mit Lebensmitteln beobachtet und Preisänderungen in den verschiedenen Regionen aller Kontinente vermerkt, sind die Preise für die gängigsten Getreide, vor allem Reis, Weizen, Mais und Hirse im Frühjahr 2021 weltweit im Vergleich zum Vorjahr zwar insgesamt gesunken, sie sind aber immer noch hoch. Ende März 2021 warnten die Vereinten Nationen, dass über 30 Millionen Menschen dieses Jahr von einer Hungersnot betroffen sein könnten. Die Zahlen der FAO belegen das. Die immer noch anhaltenden Konflikte und Krisenherde in manchen Regionen verhindern dort Preissenkungen, weil der Zugang und Import von Getreiden, aber auch anderen Grundnahrungsmitteln nicht sichergestellt ist. Das betrifft in unseren Projektländern derzeit vor allem den Libanon, aber auch Haiti. Andere Gründe, die verbreiteter sind, betreffen vor allem Küstenstaaten wie Kenia, Bangladesch, Indien, Sri Lanka, Südafrika und Togo, aber auch Binnenländer wie Zimbabwe und Malawi. Akuter Hunger wird demnach durch den sogenannten Klimaschock, regionsweise durch Wüstenheuschrecken und immer deutlicher durch die Auswirkungen der Coronapandemie geschürt. Besonders betroffen sind Geflüchtete, wie Syrer im Libanon und Rohingya in Bangladesch.

Hinzu kommt, dass die Gesundheitssysteme vieler afrikanischer Länder, die lange verschont blieben, durch die steigenden Infiziertenzahlen der zweiten Welle, die Ende 2020 begann, überlastet werden. Die zweite Welle erweist sich als wesentlich aggressiver, die Ansteckungen haben um 30 Prozent zugenommen. Laut eines Artikels im Guardian vom 26. März 2021 steigen laut WHO in zwölf Ländern, unter ihnen in Kenia, die Infektionszahlen an. Allein in Kenia sind die Zahlen um 20 Prozent gestiegen – wie in vielen anderen Ländern auch, ist vermehrt medizinisches Personal betroffen. Fast ein Drittel aller Infektionsfälle und an Corona Verstorbenen verzeichnet Südafrika.

Trotz aller Widrigkeiten geht die FAO im Vergleich zu 2020 von einer weltweit verbesserten Grundversorgung mit Lebensmitteln aus. Im Frühjahr begann in vielen Teilen der Welt die Aussaat unter besseren Bedingungen als in 2020. In manchen Regionen konnten Exportmöglichkeiten ausgebaut und gesichert werden, auch die Produktionsaussichten für dieses Jahr sehen gut aus. Die positive Trendwende wirkt sich aber ungleichmäßig auf Länder aus. In Zimbabwe beispielsweise musste der Staat über zwei Jahre hinweg Getreide aus dem benachbarten Ausland importieren, weil die eigenen niedrigen Ernteerträge der vergangenen beiden Jahre dies verlangten. Das hatte u.a. zu Verzögerungen im Ablauf der Waisenhilfeprojekte geführt. Sofern die Ernten dieses Jahr so gut ausfallen werden, wie prognostiziert wurde, werden inschallah wenigstens keine Importe mehr nötig sein und die Getreidepreise könnten weiter auf ein Normalniveau sinken.

Manchmal müssen wir einen anderen Weg einschlagen, um das Beste aus der zu leistenden Hilfe herauszuholen. Wir versichern allen Spendern, dass wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen unser Möglichstes tun werden, um alle Projekte weiterhin zum Wohl der Bedürftigen und in Not Geratenen umzusetzen. Wir bitten um Verständnis, dass mancher Bedarf ungewohnte Änderungen mit sich führt.

Möge Allah es uns allen leicht machen, womit wir auch gerade zu kämpfen haben, und uns alle vor jeglichem Schaden bewahren.

Opfer und Armenspeisung am Fest

Zugehöriges Projekt

Blog-Namensnennung-und-Bestaetigung-bei-rechtzeitigem-Kurbanauftrag-2022

Namensnennung und Bestätigung bei rechtzeitigem Kurbanauftrag

Blog-Namensnennung-und-Bestaetigung-bei-rechtzeitigem-Kurbanauftrag-2022

Jeder Muslim ist verpflichtet, sein Kurbanopfer selbst zu schächten. Falls das nicht geht, ist es erlaubt, einen Mittler, wie muslimehelfen zu bestimmen, der im Namen des Spenders sein Kurban schächten und das Fleisch an Bedürftige verteilen lässt. In diesem Jahr zusammen mit Grundnahrungsmitteln. Näheres dazu findest Du hier.

Damit wir Deinen Namen an unsere Projektpartner pünktlich weiterleiten können, werden rechtzeitig Namens listen an sie übermittelt. Dafür braucht muslimehelfen Deinen Kurbanauftrag spätestens bis zum 07.07.2022.

Alle, die ihren Kurbanauftrag bis dahin erteilt haben, erhalten ‏inschallah im Nachgang eine Bestätigung mit Angaben zum Projektland und dem Hinweis, dass Bedürftige das Fleisch erhalten haben.

Zögere also nicht mit Deinem Kurbanauftrag und hilf Bedürftigen.

Namensnennung und Bestätigung bei rechtzeitigem Kurbanauftrag

Zugehöriges Projekt

Blog_Kurban-Preis-2022

Wie kommt der Kurbanpreis zustande?

Blog_Kurban-Preis-2022

In diesem Jahr kostet ein Kurbanauftrag bei muslimehelfen 200 Euro. Damit reagieren wir auf die Preisentwicklung in Deutschland.
Wir orientieren uns wie jedes Jahr bei der Ermittlung des Kurbanpreises an offiziellen Zahlen des Deutschen Bauernverbandes und der muslimischen Metzgereien und Lebensmittelläden.

Ein zerlegtes Lamm oder ein Anteil eines zerlegten Rindes kostet hierzulande an Kurban teilweise sogar deutlich mehr als 200 Euro.

Kostet die Schächtung eines Opfertieres in einigen Projektländern denn nicht deutlich weniger?

Generell gilt, dass bei der Durchführung von religiösen Pflichten die Gegebenheiten des Ortes gelten, an dem man auch tatsächlich lebt. So wie wir uns beispielsweise bei den Gebetszeiten nach dem lokalen Sonnenstand richten und die Höhe der Zakatul-Fitr daran bemessen, was diese Abgabe hier kosten würde, sollten wir zum Opferfest auch den Preis bezahlen, den ein Kurban hierzulande kosten würde.

Auch steht beim Opferfest nicht das Fleisch des Tieres, sondern die Opferbereitschaft im Mittelpunkt,  wie uns das Beispiel Ibrahims (alayhi salam) eindrucksvoll demonstriert.

So heißt es dazu im edlen Koran in Sure 22 Vers 37 in der ungefähren Übersetzung:
„Und Allah erreicht weder ihr Fleisch, noch ihr Blut. Es ist einzig eure Frömmigkeit, die Ihn erreicht.“

Was geschieht mit der Differenz?

In den vergangenen Jahren haben wir den vollständigen Betrag für das Schächten von Tieren verwendet und entsprechend mehr Tiere schächten und das Fleisch an Bedürftige verteilt.

Dieses Jahr müssen wir aber auf die durch die Pandemie veränderten Umstände und den beantragten Bedarf in den Projektländern reagieren.

muslimehelfen wird daher dieses Jahr für jeden Kurbanauftrag nur ein Tier schächten (gegebenenfalls bei Rindern anteilig) und aus der Differenz die Verteilung von Lebensmitteln organisieren.

Mehr zu diesem Vorhaben kannst Du hier nachlesen.

Wie kommt der Kurbanpreis zustande?

Zugehöriges Projekt

Kurban-–-das-Schlachtopfer

Kurban – das Schlachtopfer

Kurban-–-das-Schlachtopfer

Ein Opfer als Zeichen

Allah prüfte den Propheten Ibrahim, Friede auf ihm. Allah verlangte, er (a.s.) sollte um Seinetwillen auf das Allerliebste verzichten, das er hatte: seinen einzigen Sohn. Als Prüfung, wen von beiden Ibrahim (a.s.) mehr liebt, seinen Schöpfer oder seinen Sohn. Gerade als er (a.s.) Ismail (a.s.) opfern wollte, ließ Allah ihn (a.s.) innehalten. Ibrahim (a.s.) war bereit gewesen, seinen Sohn für Allah zu opfern. Damit hatte er seine Prüfung bestanden. Zur Erinnerung daran schächten wir alljährlich am Opferfest ein Opfertier.

Bei der Schächtung geht es aber nicht um Fleisch oder Blut, sondern um Taqwa, Gottesfurcht. Allah prüft damit unsere Opferbereitschaft. Im Koran heißt es dazu: „Sicher erreicht nicht ihr Fleisch Allah, und nicht ihr Blut, sondern es erreicht Ihn die Gottesfurcht von euch.“ (22:37)

Wortbedeutungen

Die Wörter Kurban und Udhija bedeuten beide „Opfertier, Schlachtopfer“. Das Wort Kurban kommt von dem arabischen Verb qaruba, das „sich nähern“ und abgeleitet „darbringen“ bedeutet. Das arabische Wort Udhija kommt von dem Verb dahhaa, das „opfern, als Opfer darbringen“ bedeutet. Als Kurban bzw. Udhija bezeichnet man demnach das Opfertier, das nach dem Festgebet (türk. Bayram Namazi) am „Opfertag“ oder während der darauffolgenden „Tage des Taschriq“ geschächtet wird, um Allah näher zu kommen.

Der Opfertag ist der erste Tag des Festes, Idul-Adhha, türk. Kurban Bayrami) am 10. des Monats Dhul-Hiddscha, dem Monat der Hadsch. Die „Tage des Taschriq“ sind die drei darauffolgenden Tage des Opferfestes am 11., 12. und 13. Der Begriff Taschriq leitet sich von dem Verb scharraqa ab, das u.a. „in Streifen schneiden und an der Sonne trocknen“ bedeutet und sich auf den damaligen Brauch bezieht, das Fleisch auf diese Weise zu konservieren.

Das Gebot des Opferns

Nach der Mehrheit der Gelehrten war es eine regelmäßige Praxis des Gesandten Allahs (s), am Opferfest ein Tier zu schächten.

Der Prophet (s) sagte einmal: „Wer (sich im) Wohlstand (be-)findet und nicht opfert, der soll sich bestimmt nicht unserem Gebetsplatz nähern!“, überliefert von Ahmad und Ibn Madscha. Gelehrte, wie Abu Hanifa, sagen wegen dieses Hadiths, dass alle wohlhabenden Muslime ein Kurbandarbringen müssen. Man kann sagen, dass es zumindest eine starke Sunna ist, ein Kurbantier zu schächten, wenn man finanziell dazu in der Lage ist.

Für wen gilt das Opfertier?

Der Prophet (s) sagte: „Jedem Haushalt obliegt ja in jedem Jahr ein Schlachtopfer.“, überliefert bei Abu Dawud. Also reicht es, wenn eine Person pro Haushalt ein Opfertier schächtet.

Wenn jemand aber gestorben ist und in seinem Testament festgelegt hat, dass ein Kurban ausgeführt werden soll, dann muss ein Opfertier geschächtet werden. Hat der Verstorbene dies nicht getan, aber jemand möchte in seinem Namen opfern, wird es dem Opfernden als gute Tat angerechnet und gilt als eine Art Sadaqa für den Verstorbenen.

Es ist aber Sunna, sowohl die lebenden als auch die verstorbenen Angehörigen seines Haushaltes in die Belohnung für das Opfertier mit einzubeziehen. Bei der Schlachtung sollte man sagen: Allahumma hadha ‘anni wa ‘an aali baiti – „Oh Allah, dies ist von mir und von den Angehörigen meines Haushaltes.“ Es ist nicht nötig, für jeden Verstorbenen ein eigenes Opfertier zu schächten.

Die Zeit des Opferns

Die Zeit des Opferns beginnt am ersten Festtag, nachdem das Festgebet, Bayram Namazi, in der Gemeinschaft gebetet wurde. Der Gesandte Allahs (s) sagte dazu: „Das erste, womit wir an diesem unseren Tag beginnen, ist, dass wir beten, dann gehen wir zurück und schlachten. Wer dies tut, der hat unsere Sunna getroffen, und wer vor (dem Gebet) geschlachtet hat, so ist es Fleisch, dass er seiner Familie dargeboten hat; es hat nichts vom Opfern“ , überliefert bei Buchari.

Allahs Gesandter (s) trug demjenigen auf, der vor dem Gebet ein Tier schlachtete, an dessen Stelle ein anderes nach dem Gebet zu schächten. Dschundub (r) berichtete, dass er sah, wie der Prophet (s) betete, dann zu den Menschen sprach und sagte: „Wer geschlachtet hat, bevor er gebetet hat, der schächte stattdessen ein anderes (Opfertier), und wer nicht geschlachtet hat, der schächte“, überliefert bei Buchari.

An Kurban kann man aber nicht nur am ersten Festtag opfern, sondern hat Zeit bis kurz vor Sonnenuntergang des letzten Taschriq-Tages; es kann bei Tag und bei Nacht geschächtet werden. muslimehelfen arbeitet bei der Schächtung und Verteilung von Opfertieren seit Jahren mit verschiedenen Partnerorganisationen vor Ort zusammen. Wir halten diesen Zeitraum ein, wenn Sie uns mit Ihrem Kurban beauftragen.

Beschaffenheit des Opfertiers

Das Opfertier muss vom Weidevieh sein; Allah spricht: „Und für jede Gemeinschaft haben Wir einen Opferbrauch gemacht, damit sie den Namen Allahs nennen über dem, womit Er sie versorgt hat vom Tier des Weideviehs.“ (22:34). Zum Weidevieh zählen Kamele, Kühe, Schafe, Ziegen u.ä.

* Kamele müssen mindestens fünf Jahre alt sein.
* Kühe müssen mindestens zwei Jahre alt sein.
* Schafe und Ziegen müssen mindestens ein Jahr alt sein. Falls ein Lamm älter als 6 Monate, groß und gut genährt ist, kann man es auch als Opfertier schächten.

Eine Kuh oder ein Kamel können sich nach allgemeiner Auffassung bis zu sieben Personen teilen, nach einer weiteren Meinung auch bis zu zehn Personen. Denn Ibn Abbas (s) berichtete: „Wir waren mit Allahs Gesandtem, Allah segne ihn und schenke ihm Heil, auf einer Reise, als das Opferfest kam. Und wir beteiligten uns bei den Schlachtkamelen zu zehnt und bei den Kühen zu siebent“, überliefert von Ibn Madscha.

Für das Opfertier gelten aber noch andere Regeln: Das Opfertier darf nicht an einer offenkundigen Krankheit leiden. Es darf nicht offenkundig lahmen, blind oder mager sein. Ali (r) sagte: „Allahs Gesandter, Allah segne ihn und schenke ihm Heil, trug uns auf, die (Unversehrtheit der) Augen und Ohren zu begutachten“.

Jemanden zum Opfern beauftragen

Es ist erlaubt, jemanden zu beauftragen, für ihn zu schächten. Denn auch der Gesandte Allahs (s) hat im Namen seiner Ehefrauen (r) Kühe geopfert wie bei Buchari überliefert ist. Am besten ist es allerdings, wenn Sie Ihr Opfertier selbst schächten. Wenn jemand nicht selbst schächtet, ist es besser, bei der Schächtung anwesend zu sein. Hilfsorganisationen können dies allerdings selten verwirklichen.

Die Verteilung des Fleisches

Es ist empfehlenswert, das Fleisch in drei Teile zu teilen: Ein Drittel für den eigenen Konsum, ein Drittel zum Verschenken und ein Drittel zum Spenden.

Die Gelehrten sind sich darüber einig, dass nichts vom Fleisch, vom Fett oder von der Haut (bzw. vom Fell) des Opfertieres verkauft werden darf. In einem Hadith heißt es dazu: „Wer die Haut seines Opfertieres verkauft, der hat nichts von seinem Schlachtopfer“, überliefert bei al-Haakim und Baihaqi. Es ist auch nicht erlaubt, demjenigen, der die Schächtung durchführt, etwas vom Opfertier als Bezahlung dafür zu geben. Ali (r) überlieferte: „Allahs Gesandter, Allah segne ihn und schenke ihm Heil, trug mir auf, mich um das Schlachtopfer zu kümmern und sein Fleisch, seine Haut und seine Decke zu spenden und dem Metzger nichts davon (als Bezahlung) zu geben. Und er sagte: ,Wir geben ihm von unserem (Anteil des Fleisches)’“, überliefert bei Buchari und Muslim. Es ist also möglich, dem Metzger einen Teil des Fleisches als Geschenk zu überlassen. Auch Nichtmuslime können ein Teil des Fleisches haben, wenn sie bedürftig, Verwandte oder Nachbarn sind, oder um ihre Herzen dem Islam näher zu bringen.

Innere und äussere Haltung des Opfernden

Der Gesandte Allahs (s) sagte über die segensreiche Zeit der ersten zehn Tage des Hadsch-Monats sinngemäß: „Es gibt keine Tage, in denen rechtschaffene Werke Allah lieber sind als die (ersten) zehn Tage des Dhu l-Hiddscha“, überliefert von Ad-Daarimi. Eine der besten Taten, die man in dieser Zeit tun kann, ist die Pilgerfahrt nach Mekka zum Haus Allahs. Aber auch die Muslime, die nicht pilgern, sollten sich in dieser Zeit verstärkt um gute Taten und freiwillige Gottesdienste bemühen, wie z.B. zusätzliche Gebete, Fasten, Spenden geben, oder Allahs gedenken. Und zu den besten Werken, die ein Muslim in dieser Zeit vollbringen kann, gehört es, ein Opfertier zu schächten oder Allah um Vergebung zu bitten.

Es ist auch Sunna, dass derjenige, der die Absicht hat, ein Opfertier darzubringen, seine Haare und Nägel vom ersten Hadsch-Monats bis zu dem Zeitpunkt, an dem er sein Schlachtopfer dargebracht hat, nicht schneidet. Der Gesandte Allahs (s) hat gesagt: „Wenn ihr den Neumond des Dhul-Hiddscha sichtet, und jemand von euch möchte ein Opfertier darbringen, so enthalte er sich (des Schneidens) seiner Haare und Nägel, bis er es dargebracht hat“, überliefert von Muslim.

Hat jemand erst nach dem 1. Dhul-Hiddscha die Absicht gefasst, ein Opfertier zu schächten, so soll er sich vom Zeitpunkt seines Entschlusses an die Haare und Nägel nicht mehr schneiden. Wenn jemand die Absicht gefasst hat und danach wissentlich seine Haare oder Nägel geschnitten hat, soll er Allah aufrichtig um Vergebung bitten. Dann muss er kein weiteres Schlachtopfer darbringen; das erste Opfer bleibt gültig und wird, inschallah angenommen. Natürlich ist es erlaubt, die Haare und Nägel zu waschen. Aus gesundheitlichen oder hygienischen Gründen kann man sie auch schneiden.

Der Opfernde ähnelt damit sowohl innerlich als auch äußerlich dem Pilger: Wie der Pilger schächtet er ein Opfertier, durch das er Allah näher kommen möchte; wie der Pilger, der sich im Ihram, dem Weihezustand befindet, schneidet er seine Haare und Nägel für eine festgesetzte Zeit nicht; er ist um rechtschaffene Werke bemüht; er erfleht Allahs Vergebung und hofft vor dem Höllenfeuer geschützt zu werden.

Und Allah weiß es am besten, und mit Allah ist der Erfolg.

Kurban – das Schlachtopfer

Zugehöriges Projekt

Waisenhilfe-in-Notzeiten

Waisen auch in Notzeiten beistehen

Waisenhilfe-in-Notzeiten

Waisen leiden in Notzeiten mit am meisten. Sich selbst helfen können sie nicht. Auf sich aufmerksam machen, wahrgenommen zu werden, fällt ihnen schwer. Vor allem, wenn alle leiden. Wer sieht die Not anderer in der eigenen?

Wenn ein Elternteil fehlt oder beide, fehlen Schutz und Versorgung. Häufig bleiben die Kinder unterversorgt, weil sich keiner der meist selbst armen und bedürftigen hinterbliebenen Verwandten um sie kümmern kann oder will. Sie gelten dann als zusätzliche Last. Sicherlich nicht, weil Waisen ihrer Familie gleichgültig sind, sondern weil Sorgen den Blick vernebeln.

Hunger tut weh. Er ist real. Extremwetter, Konflikte, Misswirtschaft sind nur drei einer ganzen Reihe von Gründen, die sich direkt auf die Lebensmittelversorgung ganzer Gemeinden auswirken.

Laut Klimawissenschaftlern erwarten uns nur noch mehr Notlagen: Dürren werden noch verheerender, vermehrte Starkregenfälle werden zu schlimmeren Überschwemmungen und Erdrutschen führen, Stürme werden weiter zunehmen, es wird Hitzewellen geben, die für eine Milliarde Menschen unerträglich werden. Not und Entbehrung fördern Konflikte. Beides führt zu Hunger.

Hunger ist grausam. Er kann uns verändern. muslimehelfen möchte auch in schweren Zeiten Waisen und ihren Familien beistehen, neben der dringenden Nothilfe. Gerade jetzt darf Hilfe für Waisen nicht untergehen. Alhamdulillah in sechs Ländern läuft Waisenhilfe. Auch in diesen Notzeiten.

Über die derzeitigen Nothilfeprojekte werden viele von ihnen und auch zahlreiche andere Waisenfamilien mit unterstützt, wie über die zehnte Coronanothilfe in Ruanda. Wir lassen sie nicht im Stich. Wenn Du spenden kannst, spende hier. Wenn Du nicht spenden kannst, möge Allah Dein Dua für sie annehmen und Dir Deine Sorgen nehmen.

Wassalam

Dein muslimehelfen-Team
Waisen auch in Notzeiten beistehen

Zugehöriges Projekt

Zakat in Zeiten der Not

Zakat in Zeiten der Not

Zakat in Zeiten der Not

Die Zakat ist für Muslime ein fester Bestandteil einer geregelten und gerechten Verteilung von Wohlstand innerhalb einer Gesellschaft. Über sie sollen Missstände wie Hunger, Armut und Benachteiligung behoben werden. Sie ist eine Pflichtabgabe, die jedem zakatpflichtigen Muslim obliegt. Die meisten Muslime zahlen sie im Ramadan. Denn der Segen in diesem Monat ist groß für den, der sie zahlt, und den, der sie empfängt. Man kann die Zakat aber auch außerhalb des Ramadan begleichen, beispielsweise zum Jahresende.

Weltweit sind viele durch die staatlich festgelegten Hygieneverordnungen und Ausgangssperren unverschuldet in Not geraten und können sich nicht mehr selbst versorgen. Ähnlich geht es denen, die gesundheitlich leiden. Lebensmittelpreise und Heizkosten steigen. Deine Zakat kann helfen. Denn Einkommensschwachen und anderen Notleidenden dient sie als soziale Absicherung.

muslimehelfen nimmt Deine Zakat an. Über Zakatspenden finanzieren wir einen Großteil unserer Hilfsprojekte. In 2020 und 2021 wurden beispielsweise Lebensmittelverteilungen über zahlreiche coronabedingte Nothilfeprojekte bezahlt, die voll oder teilweise aus Zakatspenden beglichen wurden. Aber auch andere Projekte werdenüber diese Spenden finanziert: Sadaqa Dscharija, Waisenhilfe, andere Nothilfe, Erwerbshilfen, Bildungsprojekte und viele mehr.

Allah weiß, wie lange die aktuelle Lage noch anhalten wird. Wir beten, dass diese Notlage bald endet. Bis dahin wird muslimehelfen versuchen, weiter auf den Bedarf an Nothilfe zu reagieren. Dafür nehmen wir Deine Zakat gerne an oder auch Deine einfache freiwillige Sadaqa.

Hoffnung finden wir wie so oft im Koran, in dem Allah, der Allwissende, in sinngemäßer Übersetzung sagt:

„Gewiss, mit der Erschwernis kommt die Erleichterung.“
(94:6)

Zakat in Zeiten der Not

Zugehöriges Projekt

Zakat im Islam

Zakat – Eine der fünf Säulen des Islam

Zakat im Islam

Die Zakat ist eine der fünf Säulen des Islam. Fast überall, wo das Gebet im Koran erwähnt wird, folgt auch die Zakat. Allah ta’ala spricht im Koran: “Und richtet das Gebet ein und gebt die Zakat-Abgabe und gehorcht dem Gesandten, damit euch vielleicht Barmherzigkeit gegeben wird.” (24:56)

Ein Ausspruch des Gesandten Allahs (s) lehrt uns: “Allah hat den Reichen in ihrem Reichtum den Betrag auferlegt, der den Bedarf der Armen deckt. Die Armen leiden weder Hunger noch Nacktheit, außer als Folge des Handelns der Reichen. Allah wird sie genau prüfen und sie schwer bestrafen.“ (at-Tabarani).

Zakatpflichtiges Vermögen

Der Nisab ist der Mindestbetrag an Vermögen, den ein Muslim haben muss, bevor sein/ihr Vermögen zakatpflichtig wird. Der Prophet Muhammad (s) hat diesen Betrag auf einen Wert von 20 Mithqal (ca. 85gr Gold = 3.212,48 €, Stand: 03.06.2019) festgelegt. Liegt das Vermögen eines Muslims am Anfang und Ende eines Mondjahres in diesem Wert (ein Mondjahr ist um elf Tage kürzer als ein Sonnenjahr), muss er/sie 2,5% des angesammelten Geldes als Zakat abgeben. Schulden werden vom Vermögen abgezogen und sollten möglichst schnell zurückgezahlt werden.

Selbstständige Geschäftsleute

Händler sollten am Anfang des Jahres den Wert ihrer Handelsgüter anhand ihrer Buchführung errechnen. Davon ziehen sie etwaige noch ausstehende Schulden ab. Die Zakat wird aus dem reinen Nettovermögen entrichtet.

Nicht-zakatpflichtiges Vermögen

Von der Zakat nicht betroffen sind notwendige Gebrauchsgüter. Das sind Dinge, wie der Familien- oder der Geschäftswagen, Häuser einschließlich des Mobiliars, Kliniken, Arztpraxen, Büros und Geschäfte.

Schmuck

Muslimen ist der Gebrauch und Besitz von Gegenständen aus Gold und Silber nicht erlaubt, mit Ausnahme eines Silberringes für Männer und Schmuck für Frauen. Wenn jemand jedoch trotzdem im Besitz ebengenannter Gegenstände ist, muss er bzw. sie dafür Zakat bezahlen. Der Schmuck einer Frau ist nach allgemeiner Meinung der Rechtsgelehrten nicht zakatpflichtig, solange er in Gebrauch ist. Die hanafitische Rechtsschule hingegen betrachtet auch diesen Schmuck als zakatpflichtig.

Mündelgelder

Das Vermögen von nicht oder beschränkt geschäftsfähigen Personen, die von einem Vormund betreut werden (Mündel), ist nach allgemeiner Auffassung zakatpflichtig. Der Vormund ist verpflichtet, die Zakat im Namen des Besitzers zu geben. Darum raten islamische Gelehrte, dieses Vermögen gut anzulegen, so dass es durch die Zakat nicht aufgebraucht wird.

Zakat und Steuern

Zakat und Steuern sind in keinster Weise miteinander zu vergleichen. Die Zakat ist ein reiner Akt des Gottesdienstes (Ibada). Die Steuer hingegen ist eine öffentlich und gesetzlich verankerte Abgabe, welche die Zakat nicht ersetzt. Die Steuern werden vom Gesamtvermögen abgezogen. Von der restlichen Summe wird die Zakat berechnet.

Zahlungstermin der Zakat

Die Zakat wird immer am Ende eines Jahres fällig. Jeder Muslim kann jedoch den Zeitpunkt „seines“ Jahresendes selbst bestimmen, je nachdem, wie es für ihn am günstigsten ist. Diejenigen, die mit einem stabilen Wohlstand gesegnet sind, sollten sich besser einen Zeitpunkt des Mondjahres wählen, der es ihnen ermöglicht, ihre Zahlungen geregelt zu entrichten, wie z.B. den Monat Ramadan, die Festtage nach Ramadan, oder auch den Beginn des islamischen Jahres im Monat Muharram.

Vorauszahlungen der Zakat

Wie oben bereits erwähnt, ist die Zakat an einem individuell festgelegten Tag innerhalb eines Mondjahres zu entrichten. Es kann jedoch vorkommen, dass die Umstände es verlangen, die Zakat im Voraus zu bezahlen. Unter diesen bestimmten Umständen ist es erlaubt, sie sogar ein bis zwei Jahre vorher zu entrichten.

Zakat von Muslimen für Muslime

Die Zakat ist eine Form von Gottesdienst. Aus diesem Grund sollte sie auch an Bedürftige entrichtet werden, die den gleichen Glauben haben. Die Zakat unterscheidet sich grundlegend von der Spende (Sadaqa), einem wohltätigen und vor allem freiwilligen Almosen. Jede Person kann eine Zuwendung dieser Art erhalten. In Bezug auf die Sadaqa gibt es keinerlei Beschränkungen. Aber wie ein Sprichwort so schön sagt: „Wohltätigkeit beginnt im eigenen Haus!“

Die Verteilung der Zakat

Die Zakat erfüllt eine soziale Aufgabe. Sie festigt die Beziehung innerhalb der Gemeinschaft und hilft gegen Gefühle, wie Hass und Neid. Aus diesem Grund sagt Allah im Koran: “Nimm von ihrem Vermögen Spenden, du reinigst sie und läuterst sie damit, und bete für sie, dein Gebet ist ja Beruhigung für sie, und Allah ist hörend, wissend.“ (9:103).

In einem Hadith erfahren wir Folgendes: Der Prophet (s) sagte: „Wenn sie den Islam akzeptieren, dann verkünde ihnen, dass Allah sie mit der Zakat gesegnet hat, die sie von ihren Reichtümern an die Armen der Gesellschaft zu entrichten haben.“ (Buchari).

Die islamischen Gelehrten sind sich einig, dass die Priorität bei der eigenen Gemeinde anzusetzen ist. Sind die Bedürfnisse innerhalb der Gemeinde gestillt, kann ein Teil der Zakat anderweitig eingesetzt werden (z.B. für Not leidende Verwandte oder Menschen in Katastrophen- und Krisengebieten).

Wer bekommt Zakat?

Ein Vers im Koran beschreibt deutlich, wem Zakat zusteht: „Die Spenden sind ja für die Bedürftigen und die Armen und die dafür Tätigen und die, deren Herzen zusammengefügt werden und für die Unfreien und die Verschuldeten und auf dem Weg Allahs und den ,Sohn des Weges’, eine Pflicht von Allah, und Allah ist wissend, weise.“ (9:60).

Das freiwillige Almosen

Seit dem Aufruf zum Islam wurden in verschiedenen Koranversen Fürsorge und Mitgefühl hervorgehoben, lange vor der Einführung der Zakat. Es ist ein bekanntes Thema im Koran, dass man sich um die Bedürftigen, die Waisen, die Mittellosen und die unglücklichen Mitglieder der Gesellschaft kümmern muss. Es dürfte genügen, eines der Beispiele anzuführen: „Der Mensch wurde ja als beunruhigt geschaffen, wenn ihn das Schlechte anrührt, vor Angst vergehend, und wenn ihn das Gute anrührt, unzugänglich, außer den Betenden, die auf ihren Gebeten beharren, und diejenigen, in deren Vermögensgütern ein festgelegtes Recht ist, für den Bittenden und den Ausgelassenen“ (70:19-25). Diese Auffassung wird noch an vielen Stellen im Koran und auch anhand der Beispiele des Gesandten Muhammad (s) bestärkt. Dies geht sogar so weit, dass einige Muslime der Meinung sind, es sei nicht rechtens, Vermögen anzusammeln, solange es Not und Leid auf Erden gibt.

Und Allah weiß es am besten.

Zakat im Islam

Zugehöriges Projekt

Die Gläubigen sind die Beschützer der Waisen
Die Gläubigen sind die Beschützer der Waisen

Waise wird im Koran auf Arabisch als „yatiim“ bezeichnet. Yatiim ist ein Junge oder Mädchen, das vor der Pubertät den Vater verliert. Unser Prophet (s) verlor bereits bevor er auf die Welt kam seinen Vater. Mit etwa sechs Jahren, nachdem seine Mutter starb, wurde er zu einer Vollwaise. Deswegen kannte er (s) aus eigener Erfahrung das Gefühl und die Schwierigkeiten, wie es ist als Waisenkind aufzuwachsen und als wahren Beschützer nur auf Allah zu vertrauen.

In der Stammesgesellschaft zur Zeit des Propheten (s) mussten viele Waisenkinder versorgt werden, da die Auswirkungen von Krieg und Kampf dies erforderten.

So wurden dem Propheten (s) auch Fragen über die Behandlung und Versorgung der Waisen im Islam gestellt: „…Und sie fragten dich nach den Waisen. Sag: Ihr sollt das tun, was für sie gut ist…“ (2:220). Aus der Geschichte von Anas bin Malik (r.a.) erfahren wir, wie ernst der Prophet (s) diese Anweisung seines Herrn nahm und wie liebevoll, barmherzig und fürsorglich er die ihm anvertrauten Waisen behandelte.

Umm Sulaim, die Mutter von Anas bin Malik (r.a.), bot dem Propheten (s) an, ihren Sohn in seine Dienste zu geben. Der Vater des kleinen Anas (r.a.) war verstorben und deshalb akzeptierte der Prophet (s) das Angebot der Mutter. Er nahm den klugen Anas in seine Obhut und kümmerte  sich fortan um seine Versorgung und Erziehung. Anas (r.a.) blieb etwa zehn Jahre in den Diensten des Propheten (s) und Überlieferungen berichten uns, dass er (s) ihn niemals grob behandelte oder mit ihm schimpfte. Der Gesandte Allahs (s) hielt selbst seine Frauen zurück, wenn Anas etwas angestellt hatte. Er (s) sagte nur: „Lasst den Jungen“.

Diese gute Behandlung wird im Koran mit ihsan (s. Koran 4:36) bezeichnet. Die Versorgung und Betreuung der Waisenkinder ist für Muslime nicht nur eine moralische Aufgabe, sondern eine islamische Verpflichtung. Gläubige im Islam beschützen Waisenkinder, erziehen sie zu nützlichen Mitgliedern der Gesellschaft und gewinnen sie für die Gesellschaft. Unser geliebter Prophet (s) hat diejenigen, die Waisen aufnehmen oder sich um sie kümmern, die frohe Botschaft des Paradieses verkündet. Er (s) sagte: „Wer eine unter den Muslimen befindliche Waise aufnimmt und ihr zu essen und zu trinken gibt, den wird Allah sicherlich in Sein Paradies einlassen, vorausgesetzt er hat keine Sünden begangen, die nicht vergeben werden (d.h. Schirk).“ (Tirmidhi)

Waisenkinder brauchen in vielen Ländern auch heute noch Unterstützung, solange bis sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen können. Sie brauchen Menschen, die dem Vorbild des Propheten (s) und seinen Gefährten (r.a.) folgen und sie regelmäßig unterstützen. So eine Person wird im Islam als wali (Plur.: awliya) bezeichnet. Sie wirken als Beschützer und Helfer, da sie die Kosten der Versorgung, Unterkunft – in unserer Zeit auch der medizinischen Betreuung und Schulausgaben – für ein Waisenkind übernehmen.

Die uneigennützige, regelmäßige Tat um Allahs Willen wird mit dem Paradies und der Nachbarschaft des Propheten (s) im Jenseits vergolten, weil so wie die Gläubigen Beschützer und Freunde der Waisen im Diesseits sind, so ist Allah der Beschützer und Freund der Gläubigen im Diesseits und im Jenseits: „…Und Allah ist der Beschützer der Gläubigen.“ (Koran 3:68).

Die Gläubigen sind die Beschützer der Waisen

Zugehöriges Projekt

Blog_Winter_mh-zeitschrift_2021

Winterausgabe der muslimehelfen-Zeitschrift als PDF

Du magst es papierlos? Kein Problem!

Wir bieten unsere muslimehelfen-Spenderzeitschrift auch digital als PDF zum Lesen und Teilen an.

In der neusten Ausgabe unserer Spenderzeitschrift findest Du Informationen über Deine Winterhilfe, Deine Nothilfe, Deine Zakat und mehr.

Gerne freuen wir uns über Dein Feedback! Entweder als Kommentar, per Direktnachricht oder per Email an info@muslimehelfen.org

Weiterhin kannst Du gerne über diesen Button direkt online spenden:

Winterausgabe der muslimehelfen-Zeitschrift als PDF

Zugehöriges Projekt

muslimehelfen-Hungerhilfe-und-Corona-Nothilfe-Das-ist-der-Unterschied

Hungerhilfe und Corona-Nothilfe: Unterschied und Gemeinsamkeiten

muslimehelfen-Hungerhilfe-und-Corona-Nothilfe-Das-ist-der-Unterschied

In beiden Fällen werden dank Spenden Lebensmittelverteilungen veranlasst, allerdings sind die Ursachen für diese Arten der Hilfe sehr unterschiedlich. Während die Hungerhilfe wie zum Beispiel in Ostafrika und auch in anderen Regionen der Welt aber meist extreme klimatische Ursachen wie Dürren oder auch Überschwemmungen hat und damit der Unterhalt von Bauern, Viehzüchtern und Fischern direkt beeinträchtigt wird, gehen die Folgen der Pandemie in vielen Ländern über den Agrarsektor hinaus.

So hindern Ausgangssperren Menschen auch in anderen Sektoren daran ihrer Arbeit nachzugehen. Der Tourismus bricht zusammen. Gleichzeitig steigen die Lebensmittelpreise und die Rechnungen stapeln sich. Menschen, die es davor schon wirtschaftlich nicht einfach hatten, geraten während der Pandemie in noch größere Schwierigkeiten und Menschen, die sich zuvor selbst versorgen konnten, kommen ebenfalls an ihre Grenzen und brauchen Hilfe. Ganz zu schweigen von den unmittelbaren gesundheitlichen Folgen durch Ansteckungen mit COVID-19.

Die Corona-bedingte Krise kommt daher teils zur ohnehin bestehenden Notlage hinzu, was zur Folge hat, dass es den Bedürftigen schlicht und einfach an Geld für Lebensmittel mangelt.

Deine Nothilfe bei muslimehelfen kann die Situation inschallah verbessern.

Hungerhilfe und Corona-Nothilfe: Unterschied und Gemeinsamkeiten

Zugehöriges Projekt

Jetzt spenden

Deutschland

GLS Bank
IBAN: DE55430609676030448700
BIC: GENODEM1GLS