Spenden im Islam

Eine der wichtigsten Eigenschaften, die ein Muslim besitzen sollte, ist Freigiebigkeit. Der Gesandte Allahs, der Friede und Segen Allahs seien mit ihm, sagte: „Rettet euch [mit Spenden] vor dem Feuer, selbst wenn es durch den Teil einer Dattel ist.“ (von al-Bukhari überliefert). Der übermäßige Hang zum Geld ist eine unter den Menschen weit verbreiteter, aber vom Islam unerwünschter Charakterzug. Sie erreicht leider bei manchen durch einen ausgeprägten Geiz einen Tiefpunkt. Eine schlechte Angewohnheit wird aber nur überwunden, wenn sie durch einen neuen, guten Wesenszug ersetzt wird. Die schlechte Gewohnheit des Geizes kann nur durch Spenden kuriert werden! Unter Umständen muss der eine oder andere hart daran arbeiten, bis er sein Inneres diesbezüglich diszipliniert hat. So wie ein Muslim mit seinem Körper (z. B. durch Beten und Fasten) gegenüber Allah für Seine Gaben (Glaube, Versorgung, Gesundheit uvm.) dankbar ist, so soll er auch durch Großzügigkeit seine Dankbarkeit für den materiellen Segen, der ihm zuteil wurde, zeigen. Ein Gläubiger soll somit stets darauf vorbereitet sein, etwas geben zu können! Denn Allah, der Erhabene, prüft von Zeit zu Zeit, ob unsere Liebe zu Ihm stärker ist oder der zu unserem Besitz oder Vermögen. So ist es wichtig den Moment auszunutzen, wenn in einem das Gefühl aufkommt, Hilfe leisten zu wollen, und man Freude am Spenden verspürt. Der Gesandte Allahs, der Friede und Segen von Allah seien mit ihm, sagte: „Die Spende (al-Sadaqa) löscht die Sünden, wie das Wasser das Feuer löscht.“ (von At-Tirmidhi überliefert). Da jeder von uns in irgendeiner Weise kleine oder große Sünden begeht und sich wünscht, am Tage der Abrechnung seiner Sünden entledigt zu sein, lohnt sich die Entrichtung der Spende auf jeden Fall. Dabei spielt es keine Rolle, wie groß und welcher Art die Spende ist.

Obwohl es (unter bestimmten Umständen) erlaubt ist, öffentlich zu spenden, ist es angeraten eine Sach- oder Geldspende im Geheimen zu entrichten! Dies dient als Schutz für eine aufrichtige Absicht, damit sie sich nicht mit Prahlerei und Heuchelei vermischt…. „und wenn ihr sie [die Spenden] verbergt und sie den Armen gebt, dann ist dies besser für euch. Und (dadurch) wird euch von euren Sünden vergeben. Und Allah weiß über die Dinge, die ihr tut, Bescheid.“ (Al- Baqara: 271).

Aischa (r.a.), die Mutter der Gläubigen, spendete eine Weintraube, woraufhin einige über sie redeten. Sie sagte: „Allah, der Erhabene, sagt: ’Wer nun Gutes im Gewicht eines Staubteilchens tut, wird es [im Verzeichnis seiner Taten] vorfinden.’ [Al- Zalzala: 7] und wie viele dieser Teilchen sind in dieser Traube (enthalten)!?“ (von Imam Ahmad überliefert). Der Lohn einer Spende ist bei Allah sehr groß, selbst wenn es eine scheinbar geringe Spende ist. So soll man sich wegen einer kleinen Spende nicht schämen und Spenden hergeben, auch wenn sie gering sind. Jede gute Tat wird bei Allah registriert, erhält Belohnung und vermehrt die Gottesfurcht (al-taqwa), wenn sie aufrichtig unternommen wird. Die Stufe des al-birr (Güte und Frömmigkeit) erhält man hingegen, wenn man von dem spendet, was einem lieb und teuer ist. Allah sagt im Koran: „Sicher erlangt ihr keine Frömmigkeit, ehe ihr nicht von dem hergebt, was ihr liebt; und was immer ihr hergebt, so weiß Allah davon“ (Al-i Imran: 92).

Oh Herr, lass‘ uns freigiebig und großzügig sein und schenke uns dadurch einen edlen Charakter. Amin!

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