Die Geschichte des Waisenzentrums in Sri Lanka

Assalamu aleikum, vielleicht habt Ihr ja unser Banner im Newsletter oder in facebook gelesen: „Das vierte Waisenhaus ist fertig“. Eine schöne Nachricht, die man kurz registriert und schnell wieder vergisst. In unserer schnellen Zeit passieren einfach zu viele Dinge, so dass die Nachricht eines fertiggestellten Waisenhauses Gefahr läuft unterzugehen. Deshalb möchte ich mich inschallah jedem Waisenhaus während der Woche der Waisen mindestens einen Blog widmen:

Und wo lässt es sich besser anfangen, als beim ersten Waisenhaus….

Ich reise also mit Euch auf die schöne Insel Sri Lanka, südöstlich gelegen von Indien und jedem, der gerne Tee trinkt, als Lieferant des Ceylon-Tees bekannt. Wenigen ist bekannt, dass in Sri Lanka fast 10% Muslime leben. Sie sind größtenteils Nachfahren arabischer Händler und leben hauptsächlich entlang der Ostküste Sri Lankas, u.a. auch in der Region um Trincomalee. Aber auch das schöne Ceylon, heute Sri Lanka, hat eine traurige Vergangenheit. Der jahrelange Bürgerkrieg (1983-2009) und der Tsunami 2004 hatten das Land, die Einwohner und die von den Rebellen verfolgten Muslime schwer getroffen.

Wie immer in solchen Fällen traf es die Kinder besonders hart und muslimehelfen konnte 2006 ein Mädchenwaisenhaus eröffnen, um ein wenig Hoffnung zu spenden. Es war in einer Zeit, als noch während der Eröffnungsfeier im Hinterland Artilleriegeschosse zu hören waren und fast 40.000 muslmische Flüchtlinge in Notunterkünften versorgt werden mussten. So war das Waisenhaus ein besonderes Zeichen der Hoffnung und des Friedens.

Als unser Projektleiter im August 2008 zur Eröffnungsfeier des zweiten Waisenhausese reiste, war dieser Gedanke auch Teil der Botschaft: „Ich bat die Anwesenden, sich an die enge Verbindung zu erinnnern, die zwischen dem Wort Islam und Frieden besteht und sich dieses Zusammenhangs auch bei der Arbeit in den Waisenhäusern bewusst zu sein.“ (Reisebericht A.v. Denffer, mh-Zeitung 3/2008, S. 4)

Doch ein Waisenhaus kostet Geld. Jeden Monat mussten 2009 fast 4000 EUR für den Unterhalt der beiden Häuser und ihrer 200 Kinder aufgebracht werden. Das war über die sporadischen Waisenspenden nicht zu schaffen und mit Talfahrt der Wirtschaft in Sri Lanka stiegen die Lebenshaltungskosten weiter – und damit auch der Bedarf für den Unterhalt der Häuser. So entschied man sich die Waisenhäuser unabhängig von den Spendenaufkommen zu machen und gründete 2009 ein waqf – eine Stiftung in Form einer landwirtschaftlichen Ertragsfläche von fast 40.000 Quadratmeter.  Von da ab unterstützte der Verkauf von tropischem Obst und Gemüse den Unterhalt der Waisenhäuser und die gepflanzten Kokospalmen, würden langfristig weiter die Ertragssituation sichern. Ein langer Bericht dazu findet sich in der mh-Zeitung 1/2010 (S.8-9)

Mit dieser neuen Fördersituation können sich die beiden Waisenhäuser nun autonom finanzieren. Nur bei größeren Summen greift muslimehelfen noch unter die Arme, wie z.B. 2011 als starke Monsunregen die Häuser beschädigten und die Revonierungskosten übernommen werden mussten. Denn wenn man einmal für etwas Verantwortung übernommen hat, dann bleibt man damit eng verbunden. So erreichen uns immer wieder Nachrichten von unseren Waisenkindern und den Betreibern der Waisenhäuser, z.B. per E-Mail am 9.Februar 2012:

„Die Kokosnuss Pflanzen wachsen täglich… 32 neue Waisenkinder wurden aus den verschiedenen Bezirken in die Waisenhäuser aufgenommen.“

Alhamdulilah konnte mit diesen Waisenhäusern, langfristig eine Hilfe für bedürftiger Kinder geschaffen werden. Danke auch an Euch, die Ihr dieses Projekt seit Jahren mitfinanziert.

Ich dachte, dass Ihr diese kleine Geschichte gerne lesen wolltet.

wa salam

Eure

Emha

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