Die Begünstigten bedanken sich

Die andere Seite der Nothilfe

Schwester Kashfa im Interview

Auf den Seiten zuvor sprachen wir über unsere Nothilfeprojekte im Zusammenhang mit Naturkatastrophen, doch es gibt auch andere Ursachen. Schwester Kashfa kann uns mehr darüber erzählen.

Schwester Kashfa, kannst Du Dich für unsere Leser kurz vorstellen und erläutern, welche Funktion Du in unserem Team erfüllst?

Kashfa: „Ich arbeite seit 2020 für muslimehelfen und zu meinen Aufgaben gehört die Entwicklung und Betreuung unserer Hilfsprojekte weltweit. Dabei arbeite ich eng mit unseren lokalen Partnern zusammen, um sicherzustellen, dass die Hilfe effektiv und nachhaltig umgesetzt werden kann und die Spenden ordnungsgemäß eingesetzt werden.“

Das heißt, Du kümmerst Dich auch um unsere Nothilfe?

Kashfa: „Ja, genau. Gemeinsam mit meinen Team-Mitgliedern aus der Projektabteilung beobachten wir kontinuierlich weltweite Entwicklungen und versuchen, bei akuten Notlagen gezielt zu handeln und auf entsprechende Projektanträge zu reagieren. Neben Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmungen gibt es jedoch viele weitere Notlagen, bei denen unsere Hilfe dringend benötigt wird.“

Interessant. Kannst Du uns erzählen, mit welchen Ursachen unsere Projektabteilung bei der Nothilfe außerhalb von Naturkatastrophen bisher noch konfrontiert wurde?

Kashfa: „Neben Naturkatastrophen gibt es zahlreiche weitere Ursachen, die zu humanitären Notlagen führen. Technische Defekte, wie Kurzschlüsse, können zu verheerenden Häuserbränden führen und ganze Gemeinden obdachlos machen. Auch politische Unruhen und bewaffnete Konflikte verschärfen die Situation vieler Menschen, die oft aus ihren Häusern fliehen müssen. Zudem haben politische sowie wirtschaftliche Krisen, wie steigende Lebensmittelpreise oder hohe Arbeitslosigkeit, gravierende Auswirkungen auf einkommensschwache Bevölkerungsgruppen. In all diesen Fällen ist schnelle und gezielte Hilfe gefragt.“

Hast Du konkrete Projektbeispiele und kannst Du uns verraten, wie wir dank unserer Spender helfen konnten?

Kashfa: „Ja, gerne. Ein Beispiel aus dem vergangenen Jahr sind verheerende Häuserbrände in Kambodscha. Zwischen April und Mai 2024 kam es in den Provinzen Phnom Penh, Kratie und Tboung Khmum zu mehreren Bränden, die durch ein Kabelbrand ausgelöst wurden.

8 Häuser wurden dabei vollständig zerstört. Insgesamt 14 Familien verloren ihr Zuhause und standen vor dem Nichts. Dank der großzügigen Spenden konnten unsere Partner schnelle Nothilfe leisten: Jede bedürftige Familie erhielt jeweils ein Lebensmittelpaket bestehend aus 50 kg Reis, 10 Dosen Thunfisch, 6 Flaschen Sojasoße, 1 Liter Öl und 2 kg Zucker sowie 500 € Bargeld. Diese Unterstützung war für die Betroffenen ein erster Schritt zurück zur Normalität.

Ein weiteres Beispiel ist unsere Unterstützung für Teeplantagenarbeiter in Bangladesch, die aufgrund der Zahlungsunfähigkeit der National Tea Company infolge von Korruption und politischer Instabilität monatelang keine Löhne erhielten. Die Krise verschärfte sich nach dem Regierungswechsel im August 2024, als führende Unternehmensvertreter der National Tea Company flüchteten und die Arbeiter ohne Einkommen zurückließen. Um ihre Grundversorgung zu sichern und Erleichterung zu schaffen, wurden Lebensmittelpakete verteilt.

Auch die anhaltende Notlage der Rohingya-Flüchtlinge zeigt, dass Nothilfe nicht nur bei plötzlichen Katastrophen, sondern auch bei langfristigen Krisen notwendig ist. Unsere Unterstützung umfasst hier unter anderem Nahrungsmittelhilfe, Winterhilfe und weitere Maßnahmen.“

Kambodscha: Häuserbrand 2024

In welchem Verhältnis stehen solche Nothilfe-Projekte im Vergleich zu den Projekten im Zusammenhang mit Naturkatastrophen?

Kashfa: Im letzten Jahr haben wir insgesamt 25 Nothilfeprojekte umgesetzt, von denen rund 70 % auf Naturkatastrophen zurückzuführen waren. Die verbleibenden 30 % waren auf humanitäre Hilfe in Folge anderer Krisensituationen ausgerichtet.

Das zeigt, dass ein signifikanter Teil unserer Arbeit in Notlagen erfolgt, die nicht durch Naturkatastrophen ausgelöst wurden. Unabhängig von der Ursache ist es unser Ziel, den betroffenen Menschen so effektiv wie möglich zu helfen. Denn jede Notlage bedeutet für die Betroffenen Angst, Unsicherheit und Entbehrung, und genau hier möchten wir mit Eurer Unterstützung ansetzen.“

Gibt es eine Geschichte oder ein persönliches Erlebnis aus Nothilfe-Projekten, das Dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Kashfa: „Ich erinnere mich noch gut an meine Anfangszeit bei muslimehelfen, als ich mir die Bilder unserer Projekte ansah. Besonders geprägt hat mich eine Reihe von Aufnahmen aus der Hungerhilfe in Kenia, wo seit Jahren eine schwere Dürre herrscht. Eines dieser Bilder hat sich bis heute in mein Gedächtnis eingebrannt – es zeigte die verheerenden Auswirkungen der Trockenheit auf das Land, verendete Tiere und Menschen, die gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen und sich auf die Suche nach lebensnotwendigen Ressourcen zu begeben. Diese Unsicherheit begleitet viele von ihnen bis heute, denn die anhaltende Dürre nimmt ihnen jede Existenzgrundlage. Deshalb leisten wir weiterhin Hungerhilfe in Kenia, um den Betroffenen zumindest ein Stück Stabilität und Hoffnung zu geben.“

Lebensmittelhilfe für Teeplantagenarbeiter in Bangladesch

Vielen Dank für die Einblicke in die Ursachen unserer Not- und Katastrophenhilfe, Schwester Kashfa!

Kashfa: „Gern geschehen! Bei weiteren Projektfragen stehe ich jederzeit zur Verfügung.“

Möge Allah Euch für Eure Großzügigkeit reichlich belohnen! Amin.

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Die andere Seite der Nothilfe

Zugehöriges Projekt

Wie muslimehelfen nach Naturkatastrophen hilft

Soufian El Khayari

Die Erde bebt, die Fluten steigen, Stürme fegen über das Land und Dürren trocknen den Boden aus – wenn Naturkatastrophen eintreffen, sind es oft die Ärmsten, die am härtesten getroffen werden. Sie verlieren unvermittelt ihre Häuser, ihr Hab und Gut, ihre Nutztiere, ihre Ernten, ihre Lebensgrundlage und manchmal sogar ihre Angehörigen. In diesen Momenten zählt jede Hilfe und jeder Beistand.

Bei muslimehelfen nehmen wir diese Verantwortung sehr ernst. Unsere Not- und Katastrophenhilfe steht mit Deiner Unterstützung und Allahs Willen bereit. Sei es mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Zelten, Decken, Kleidung oder medizinischer Versorgung – wir tun unser Möglichstes, um gemeinsam mit unseren lokalen Projektpartnern den Betroffenen ihrem Bedarf entsprechend beizustehen und ihnen Hoffnung in ihrer schwersten Stunde zu schenken.

Effektive Hilfe durch vorausschauende Planung

Wer allerdings erst anfängt Spenden zu sammeln, wenn eine Katastrophe eingetreten ist, verliert wertvolle Zeit. Wir setzen daher auf eine effizientere Vorgehensweise. Unsere Unterstützer können jederzeit mitmachen und Spenden für unsere Not- und Katastrophenhilfe tätigen. Diese finanziellen Mittel werden in unserem Nothilfe-Fonds gesammelt und können schnell bereitgestellt werden, sobald sie gebraucht werden.

Durch diese vorausschauende und bewährte Strategie können wir effizient helfen. Damit dieses System jedoch auf Dauer funktioniert und wir langfristig handlungsfähig bleiben, muss gewährleistet werden, dass regelmäßig genügend neue Spenden für unsere Not- und Katastrophenhilfe eingehen. Nur so können wir für die nächste Krise gewappnet sein.

Krisen, wie sie zum Beispiel am 27. Mai 2024 in der Küs-tenregion von Bangladesch eintrat. An diesem tragischen Tag verdunkelte sich der Himmel, der Wind heulte und die Wellen des Meeres schlugen immer höher. Mit voller Wucht entfaltete sich der Zyklon Remal. Die Menschen in den betroffenen Gebieten konnten nichts anderes tun, als sich in Sicherheit zu bringen und mit anzusehen, wie der Sturm alles mit sich riss.

Eine dieser Menschen ist Shahabina. Sie ist 55 Jahre alt, Witwe und lebt mit ihrem körperlich beeinträchtigem Sohn im Distrikt Satkhira. „Ich habe all mein Hab und Gut in diesem Zyklon verloren. Mein Haus, was meine Unterkunft war, wurde ebenfalls zerstört“, erzählt sie. Ihr Zuhause, einst ein einfacher, aber sicherer Rückzugsort, war nun nur noch ein Trümmerhaufen.

Nach der Katastrophe herrschte in vielen betroffenen Gebieten Not. Die Menschen standen vor dem Nichts, viele hatten keinen Zugang zu Lebensmitteln oder sauberem Wasser. Besonders hart traf es die einkommensschwachen Familien, Tagelöhner, Fischer und Bauern, die von ihrem täglichen Einkommen abhingen. Ohne Arbeit, ohne Ersparnisse – wie sollten sie ihre Familien ernähren?

Um schnell und gezielt Hilfe zu leisten, ließ muslimehelfen am 10. und 11. Juni 2024 dringend benötigte Hilfspakete an 1000 betroffene Familien zukommen. Jedes Paket enthielt 25 kg Reis, 2 kg Linsen, 2 Liter Sojaöl, 3 kg Kartoffeln, 3 Stück Seife und 1 kg Waschpulver.

Bangladesch: Ein Blick in eines der Hilfspakete.

Zusätzlich erhielten die Frauen einen Sari und die Männer einen Lungi, um ihre verlorene Kleidung zu ersetzen. Diese Hilfspakete waren nicht nur eine materielle Unterstützung, sondern auch ein Zeichen der Solidarität und Hoffnung. „Diese Hilfe von Euch wird für meine Familie sehr nützlich sein. Möge Allah Euch segnen. Heutzutage ist nicht jeder bereit zu helfen. Vielen Dank“, sagt Shahabina voller Dankbarkeit.

Bangladesch: Eine der Begünstigten nach dem Zyklon.

Zusätzlich erhielten die Frauen einen Sari und die Männer einen Lungi, um ihre verlorene Kleidung zu ersetzen. Diese Hilfspakete waren nicht nur eine materielle Unterstützung, sondern auch ein Zeichen der Solidarität und Hoffnung. „Diese Hilfe von Euch wird für meine Familie sehr nützlich sein. Möge Allah Euch segnen. Heutzutage ist nicht jeder bereit zu helfen. Vielen Dank“, sagt Shahabina voller Dankbarkeit.

Indonesien: Die Lebensmittel für die Verteilung der Nothilfe.

Insgesamt wurden 5500 Menschen mit diesem Hilfsprojekt erreicht – darunter Männer, Frauen und vor allem Kinder, die unter den Folgen der Katastrophe litten. Die Unterstützung verhinderte nicht nur Hunger und Unterernährung, sondern half den Familien auch, sich wieder ein Stück Normalität aufzubauen.

Der Wiederaufbau wird lange dauern, doch durch schnelle und zielgerichtete Hilfe konnten die Menschen in Satkhira einen ersten Schritt in Richtung Zukunft machen. Sie wissen: Sie sind nicht allein. Ihre Hoffnung lebt weiter, getragen von der Solidarität und der Großzügigkeit derer, die bereit sind, zu helfen.

Ein weiterer Fall für unsere Not- und Katastrophenhilfe war der 7. Juli 2024 in Indonesien. An diesem Tag fiel der Regen unaufhörlich. Die Erde konnte die Wassermassen irgendwann nicht mehr aufnehmen, bis es schließlich geschah. Ein gewaltiger Erdrutsch erschütterte die Provinz Gorontalo. Nur wenige Tage später, vom 10. bis 13. Juli, sorgten anhaltende Regenfälle für massive Überschwemmungen. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen und in Notunterkünfte fliehen.

Um den Überlebenden das Nötigste bereitzustellen, verteilte muslimehelfen in der Zeit vom 23. August bis zum 23. September 2024 Hilfspakete an 750 betroffene Familien. Jedes Paket enthielt 5 kg Reis, 2 kg Mehl, 2 Liter Speiseöl, 15 Packungen Instant-Nudeln, 2 Dosen Kondensmilch, 1 kg Zucker und 2 Packungen Tee. Unter den Begünstigten waren auch 79 Waisenkinder, die auf besondere Unterstützung angewiesen sind.

Indonesien: Eine Momentaufnahme während der Verteilung der Nothilfe.

Eine der Betroffenen ist die 50-jährige Mira. „Herzlichen Dank für Eure Hilfe. Ich hoffe, muslimehelfen und seine Unterstützer bekommen dafür Allahs Segen.“ sagt sie. Ihre Dankbarkeit ist groß, denn in einer Zeit, in der die Menschen alles verloren hatten, kam diese Nothilfe genau zur richtigen Zeit.

Indonesien: Sichtliche Freude beim Erhalt der Nothilfe.

Insgesamt wurden 3000 Menschen mit dieser Hilfe erreicht – Männer, Frauen und viele Kinder, die nach der Katastrophe auf eine neue Perspektive hofften. Die Lebensmittelpakete halfen, den akuten Mangel an Nahrung zu überbrücken und den Familien ein Stück Sicherheit zu geben.

Während der Wiederaufbau in Gorontalo Zeit braucht, hat die schnelle Nothilfe gezeigt, dass die betroffenen Menschen auf Unterstützer wie Dich zählen können. Sie wissen: In schweren Zeiten gibt es hilfsbereite Menschen, die an sie denken.

Gerade mal zwei Monate zuvor, ereignete sich in der indonesischen Provinz Westsumatra eine andere Katastrophe.

Es begann mit heftigem Regen, der nicht nachlassen wollte. Tagelang prasselten die Wassermassen auf die Hänge des Vulkans Marapi. Bis Schlammlawinen aus kalter Asche und Wasser, sogenannte Lahare, die Berghänge hinab donnerten und alles mit sich rissen. Häuser, Felder, Existenzen – binnen Minuten wurden ganze Dörfer verwüstet.

Unter den Betroffenen ist die 50-jährige Susi. Mit bewegenden Worten sagte sie beim Erhalt der Hilfsgüter: „Vielen Dank an muslimehelfen für die Fürsorge gegenüber uns. Hoffentlich wird die Hilfe gesegnet und nützlich für die Opfer der Flut sein.“ Ihre Dankbarkeit steht stellvertretend für viele, die durch die Katastrophe alles verloren haben.

Um die notleidenden Familien zu unterstützen, verteilte muslimehelfen vom 24. Juni bis zum 23. Juli 2024 Lebensmittelpakete an 813 betroffene Familien. Dank eines günstigen Wechselkurses konnten sogar 13 Familien mehr als geplant unterstützt werden. Jedes Paket enthielt 5 kg Reis, 2 kg Mehl, 2 Liter Speiseöl, 15 Packungen Instant-Nudeln, 2 Dosen Kondensmilch, 1 kg Zucker und 2 Packungen Tee. Auch 68 Waisenkinder erhielten die dringend benötigte Hilfe.

Mit dieser Nothilfe erreichte muslimehelfen insgesamt 3.252 Menschen – Männer, Frauen und Kinder, die von einem Moment auf den anderen vor dem Nichts standen. Die Lebensmittel gaben ihnen die Kraft, die ersten Tage nach der Katastrophe zu überstehen und Hoffnung auf einen Neuanfang zu schöpfen.

Indonesien: Helfer stellen die Pakete zusammen.

Die Naturkatastrophe mag unwiederbringliche Verluste gebracht haben, doch die schnelle Hilfe zeigte den Betroffenen, dass sie nicht alleine sind. In Zeiten der Not gibt es Menschen, die ihre Hände ausstrecken und helfen. Mitfühlende Menschen wie Dich. Und genau das gibt Hoffnung für die Zukunft.

Jetzt mitmachen und Menschen in Not helfen

Wir rufen Dich daher dazu auf uns im Rahmen Deiner Möglichkeiten zu unterstützen. Wir können zwar nicht voraussagen, wann und wo die Krise auftritt, aber mit Gewissheit wird Deine Hilfe benötigt.

Mit diesem Wissen über unsere Arbeitsweise, können wir Dir auch besonders ans Herz legen eine regelmäßige Spende zu Gunsten der Not- und Katastrophenhilfe einzurichten. Beispielsweise mit einem monatlichen, vierteljährlichen, halbjährlichen oder jährlichen Betrag. Eine solche wiederkehrende Spende kannst Du bequem über unsere Webseite einstellen. Dafür kannst Du online das gewünschte Intervall für Deine Spende auswählen. Alternativ kannst Du auch einen Dauerauftrag über Deine Bank einrichten.

Möge Allah Euch für Eure Großzügigkeit reichlich belohnen! Amin.

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Wie muslimehelfen nach Naturkatastrophen hilft

Zugehöriges Projekt

Informelle Schule: Eine zweite Chance auf Bildung für Kinder in Cox’s Bazar

Kashfa Butt

Als Zuständige für die Projektentwicklung befasse ich mich jährlich mit Hunderten von Projekten. Jedes Projekt ist wertvoll und trägt auf seine eigene Weise – temporär oder langfristig – zur Verbesserung der Lebensbedingungen bei: Eine Lebensmittelhilfe kann temporär den Hunger stillen. Waisenhilfe schenkt den Kindern Geborgenheit und vermittelt ihnen das Gefühl, nicht allein zu sein. Medizinische Hilfe kann Schmerzen lindern und zur Genesung beitragen.

Eine Projektkategorie, die mir besonders am Herzen liegt, ist die Bildung. Sie hat das Potenzial den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen und ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der Bildung einen hohen Stellenwert hatte, weil meine Eltern meinen Geschwistern und mir die Chancen ermöglichen wollten, die ihnen selbst verwehrt blieben. Meine Eltern stammen aus Pakistan, einem Land, in dem die Analphabetisierungsrate im Jahr 2022 bei etwa 30 % für Männer und rund 55 % für Frauen lag. Bei meiner Mutter war der Wunsch zu lernen da, doch die Möglichkeiten fehlten. Die große Entfernung zu einer weiterführenden Schule und infrastrukturelle Probleme erschwerten den Zugang zu Bildung. Mein Vater hingegen musste bereits in jungen Jahren als ältester Sohn der Familie Verantwortung übernehmen und meinen Großvater finanziell unterstützen. Bei ihm waren es die fehlenden finanziellen Mittel und die frühe Verpflichtung zur Familienversorgung, die ihm den Bildungsweg versperrten.

Ein solches Schicksal teilen viele Kinder und Heranwachsende in Ländern des Globalen Südens. Umso mehr freute es mich, als sich unsere Projektpartner aus Bangladesch Anfang 2024 mit dem Wunsch meldeten, ein Bildungsprojekt für solche Kinder umzusetzen. Bei den Begünstigten des Projekts handelt es sich um Kinder und Jugendliche aus den Fischergemeinden in Cox´s Bazar, eine marginalisierte Gruppe, die vor vielen sozialen und ökonomischen Herausforderungen steht. Der Großteil der Kinder aus den Küstenfischerdörfern hat keinen Zugang zu Bildung und nie die Möglichkeit erhalten, die Grundschule zu besuchen. Bereits im Alter von sechs bis sieben Jahren beginnen sie mit der Fischerei aufgrund von Armut oder dem Tod eines Elternteils. In einem Alter, in dem Kinder unbeschwert aufwachsen sollten, fangen sie gemeinsam mit den Erwachsenen Fische in Flüssen und im Meer oder trocknen Fisch in der stechenden Sonne. Laut einer Umfrage handelt es sich in dem Distrikt bei 20 % der Arbeiter im Trockenfischsektor um Kinder. Trotz des Interesses der Familien und Kinder bleibt ihnen ihr Recht auf Bildung wegen fehlender finanzieller Mittel verwehrt. Der Lebensunterhalt der bedürftigen Familien aus den Fischergemeinden ist stark von saisonalen Fischfängen abhängig und daher sehr unsicher. Die Unsicherheit wird durch Naturkatastrophen, sinkende Fischbestände und Marktschwankungen zusätzlich verstärkt. Viele Familien stehen vor der täglichen Herausforderung, grundlegende Ausgaben für Nahrung, medizinische Versorgung und Bildung zu decken. Auch die Initiativen seitens der Regierung und weiterer NGOs sind begrenzt. Doch muslimehelfen hatte die Chance, an dieser Stelle unterstützend einzugreifen und diesen Kindern und Jugendlichen eine Chance auf Bildung zu ermöglichen.

Für dieses Projekt wurde eine informelle Schule für 25 Schulkinder – 16 Mädchen und 9 Jungen – im Alter von 10 bis 14 Jahren eingerichtet, wovon 3 Kinder Waisen sind. Informelle Schulen in Bangladesch sind Bildungseinrichtungen, die außerhalb des formalen Schulsystems agieren und grundlegende Bildung für Kinder anbieten. Dazu gehören arbeitende Kinder und Straßenkinder, die nie die Möglichkeit hatten, eine formale beziehungsweise reguläre Schule zu besuchen. Diese Schulen befinden sich oft in Slums, ländlichen Gebieten oder benachteiligten Gemeinschaften und werden meist von lokalen Gemeindemitgliedern, NGOs oder anderen Organisationen gegründet. Dabei richten sich die informellen Schulen nach dem Alltag der Kinder und bieten flexible Unterrichtszeiten an. Der Unterricht findet häufig abends oder an Wochenenden statt, damit die Kinder ihre Arbeit und Bildung miteinander vereinbaren können.

Für die Einrichtung der informellen Schule wurde ein Raum für ein Jahr gemietet, dekoriert und mit allem ausgestattet, was für eine förderliche Lernumgebung benötigt wird. Es wurden Lernmaterialien wie Notizbücher, Stifte, Federmappen und Schultaschen an die Kinder verteilt und die Lehrerinnen haben didaktische Materialien wie ein Whiteboard sowie Marker für den Unterricht erhalten. Außerdem wurden die Kosten für Ventilatoren, eine gute Raumbeleuchtung, Bodenmatten, Lernposter, Wasserfilter mit Trinkgläsern sowie Reinigungsmittel und Hygieneartikel gedeckt. Die Lehrkräfte wurden aus den lokalen Gemeinschaften rekrutiert, da sie die sozialen Strukturen vor Ort gut kennen und die Herausforderungen arbeitender Kinder besser nachvollziehen können. Zudem wurden weitere Betriebskosten wie die Stromkosten für das Schulzimmer und weitere Ausgaben für Transport und behördliche Vorgänge von muslimehelfen übernommen.

Unsere informelle Schule bietet eine Grundschulbildung von der ersten bis zur fünften Klasse an und folgt dem nationalen Schullehrplan von Bangladesch. Die 25 Schulkinder wurden, unabhängig von ihrem unterschiedlichen Alter, in einer gemeinsamen Klasse der ersten Schulstufe zusammengeführt und abends unterrichtet. Dabei wurden grundlegende Kenntnisse wie das Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelt.

Alle 25 Schulkinder haben das erste Schuljahr erfolgreich absolviert und wurden nach einer Überprüfung durch die lokale Schulbehörde offiziell in die zweite Klasse versetzt. Die Prüfungsergebnisse zeigen, dass die Kinder trotz ihrer schwierigen Lebensumstände beeindruckende Leistungen erbracht haben: 8 Schüler haben die Bestnote A+ erhalten, 6 Schüler die Note A, 5 Schüler erzielten A-, weitere 5 Schüler erreichten die Note B und die Leistung nur einer Schülerin wurde mit der Note C bewertet. Der Projektzeitraum erstreckte sich vom 1. Juni 2024 bis 31. Mai 2025.

Wichtig für den Erfolg des Projekts war die regelmäßige Teilnahme der Kinder am Unterricht, die kontrolliert wurde. Die hohen Anwesenheitsraten haben gezeigt, dass der Schulunterricht am Abend optimal an den Alltag der Kinder angepasst war. Außerdem war für den Erfolg die aktive Beteiligung der Gemeinschaft entscheidend. In der Planungsphase des Bildungsprojekts wurden Vertreter der Fischergemeinden – darunter Eltern, Gemeindeälteste und arbeitende Kinder – eingebunden, um ihre tatsächlichen Bedürfnisse besser nachzuvollziehen. Außerdem fanden während des Projektzeitraums regelmäßige Feedback-Sitzungen mit den Eltern, Gemeindevertretern und den Kindern statt. Zudem standen unsere Projektpartner in regelmäßigem Austausch mit den Lehrerinnen, die fortlaufend über den Lernfortschritt der Kinder und möglichen Herausforderungen berichteten. Dadurch konnten die Wirkung des Projekts bewertet und gezielte Verbesserungen umgesetzt werden.

Der Erfolg des Projekts spiegelt sich in den Aussagen der Kinder wider. Tahmina ist 14 Jahre alt und gehört zu den Schülern, die die Bestnote A+ erhalten haben. Sie ist dankbar für ihre zweite Chance auf Bildung:

„Ich komme aus einer sehr armen Familie. Mein Vater fängt Fische im Meer und arbeitet täglich auf dem Boot eines anderen. Es ist sehr schwer für ihn die Ausgaben unserer siebenköpfigen Familie zu decken. Früher bin ich zur Schule gegangen, musste aber abbrechen. Doch seitdem Eure Partnerorganisation hier eine Schule gegründet hat, kann ich wieder am Unterricht teilnehmen. Nachdem ich die erste Klasse abgeschlossen habe, besuche ich jetzt die Zweite. Hier lernen wir mit Freude. Ich möchte selbstständig werden, damit ich meinen jüngeren Geschwistern helfen kann, auch zur Schule zu gehen. Ich liebe das Lernen sehr. Danke muslimehelfen.“

Auch der 13-jährige Omor hat eine sehr gute Note, A-, erreicht. Er erzählt:

„Unsere Familie besteht aus acht Personen. Mein Vater arbeitet als Tagelöhner und auch ich fange Fische im Meer. Wir leben von Tag zu Tag. Meine Eltern wünschen sich, dass ich eine gute Bildung erhalte. Mittlerweile besuche ich die zweite Klasse an dieser Schule. Meine Mutter, mein Vater und ich sind sehr glücklich darüber. Ich bin der Einzige in der Familie, der zur Schule geht. Tagsüber arbeite ich, und am Abend besuche ich den Unterricht. Es macht mich sehr glücklich, lernen zu dürfen. Danke.“

Der Dank gebührt jedoch unseren Spendern, die solch ein nachhaltiges Projekt ermöglicht haben. Mit nur 6.360 Euro konnte der Betrieb dieser informellen Schule über ein Jahr sichergestellt werden. Das entspricht etwa 255 Euro pro Jahr oder gerade einmal 21 Euro im Monat für die Bildung eines Kindes. Ein kleiner Betrag, der Großes bewirken kann und das Potenzial hat, das Leben dieser 25 Kinder nachhaltig zu verändern.

Wir möchten das Projekt dieses Jahr fortführen, gerne mit Deiner Hilfe.

Bangladesch: Strahlende Gesichter in der neuen Schule

Möge Allah Euch für Eure Großzügigkeit reichlich belohnen! Amin.

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Informelle Schule: Eine zweite Chance auf Bildung für Kinder in Cox’s Bazar

Zugehöriges Projekt

Mit dem Fahrrad zu mehr Bildung

Miriam Laiouar

Viele Mädchen in Bangladesch stehen vor großen Herausforderungen, wenn es um den Schulbesuch geht. Armut, frühe Heirat und lange Schulwege gehören zu den häufigsten Gründen für den Bildungsabbruch. Besonders in ländlichen Regionen müssen Kinder oft mehrere Kilometer zu Fuß zurücklegen, um die nächste Schule zu erreichen. Diese langen und anstrengenden Wege führen dazu, dass viele Mädchen dem Unterricht fernbleiben – sei es wegen der körperlichen Belastung, des hohen Zeitaufwands oder der Gefahr von Belästigungen unterwegs.

In den vergangenen Jahrzehnten haben die Regierung Bangladeschs und verschiedene NGOs viele Grundschulen gebaut, um die Bildungschancen von Kindern zu verbessern. Während Grundschulen dadurch zahlreicher und näher an Dörfern liegen, gibt es deutlich weniger weiterführende Schulen in erreichbarer Nähe. Für Mädchen ist es daher üblicher nur eine Grundschule zu besuchen. Der Übergang zur weiterführenden Schule gestaltet sich hingegen oft schwierig, sodass viele ihre Schulbildung vorzeitig abbrechen.

Ein Transportmittel könnte den Schulweg erheblich erleichtern und sicherer machen. Doch oft sind diese nicht verfügbar oder sie sind für Familien finanziell nicht tragbar. In vielen Haushalten werden zudem Söhne bei der Bildung bevorzugt, während die Ausbildung der Töchter vernachlässigt wird. Um diesen Hindernissen entgegenzuwirken und Mädchen bessere Bildungschancen zu ermöglichen, haben wir gemeinsam mit unserem lokalen Partner in Bangladesch ein Fahrradprojekt umgesetzt.

Planung des Fahrradprojekts

Schon im Vorfeld erhielt unsere Partnerorganisation zahlreiche Anfragen von ländlichen Schulbehörden, Schülerinnen und deren Eltern, die dringend Fahrräder benötigten, um den täglichen Schulweg zu bewältigen. Nach einer sorgfältigen Bedarfsanalyse wurden 150 Mädchen aus finanziell benachteiligten Familien ausgewählt. Sie legen täglich eine Strecke von durchschnittlich 4 bis 5 Kilometern zurück, um eine weiterführende Schule zu besuchen. Jedes dieser Mädchen sollte ein Fahrrad erhalten, um ihre Mobilität zu verbessern und einem frühzeitigen Schulabbruch entgegenzuwirken.

Die Schülerinnen besuchen zwei weiterführende Schulen in der Region Kaharol im Distrikt Dinajpur. Bei beiden Schulen stellte sich heraus, dass es keine geeigneten Abstellplätze für Fahrräder gab. Bisher mussten diese auf offenen Flächen abgestellt werden, was das Risiko von Diebstahl oder Beschädigung erhöhte. Um eine sichere Unterbringung der Fahrräder während des Unterrichts zu gewährleisten, entschieden wir uns, an beiden Schulen Fahrradabstellplätze zu errichten.

Umsetzung des Projekts

Bangladesch: Schulmädchen erhalten neue Fahrräder, um ihren Schulweg zu erleichtern.

Für die Umsetzung des Projekts wurden 23.703 € benötigt. Durch einen günstigen Wechselkurs konnten mit dieser Summe fünf zusätzliche Fahrräder verteilt werden, sodass insgesamt 155 Schülerinnen von der Initiative profitierten. Die feierliche Übergabe fand am 27. Februar 2025 statt, begleitet von Lehrkräften, Erziehungsberechtigten sowie Vertretern lokaler Regierungsbehörden, Gemeindeverantwortlichen und Journalisten. Jedes Mädchen erhielt ein brandneues Fahrrad, ausgestattet mit einem Korb und einem Sicherheitsschloss. Direkt im Anschluss wurden die Schülerinnen in einer kurzen Schulung mit der Handhabung und Wartung ihrer Fahrräder vertraut gemacht, um eine langfristige Nutzung zu gewährleisten.

Juli, eine 13-jährige Schülerin aus Kaharol, bedankt sich für ihr neues Fahrrad: „Ich bin Juli, Schülerin der sechsten Klasse. Meine Schule ist vier Kilometer von meinem Zuhause entfernt und meistens muss ich den Weg zu Fuß zurücklegen, weil ich mir die Fahrkosten nicht leisten kann. Es ist sehr anstrengend, so lange in der Sonne oder im Regen zu laufen. Mit dem Fahrrad, das ich heute bekommen habe, werde ich die Schule viel schneller erreichen. Vielen Dank muslimehelfen.“

Am 27. Februar 2025 wurden auch die beiden Fahrradabstellplätze feierlich eingeweiht und zur Nutzung freigegeben – einer mit einer Kapazität von 100 Fahrrädern, der andere für bis zu 80. Durch ihren Bau entstand eine nachhaltige Infrastruktur, die die Fahrradnutzung auch noch in den kommenden Jahren fördert. Zudem trägt der vermehrte Einsatz von Fahrrädern ökologisch zur Reduzierung des Bedarfs an motorisierten Fahrzeugen und zur Senkung der Kohlenstoffemissionen bei – ein kleiner, aber bedeutender Beitrag zum Umweltschutz in der Region Kaharol. Die Spendengelder, die in dieses Projekt eingeflossen sind, sind somit Spenden mit langfristigem Nutzen (Sadaqa Dscharija), da in die Bildung von Mädchen zu investieren einen nachhaltigen positiven Mehrwert für sie selbst, ihre Familien und die Gesellschaft insgesamt bringt.

Dank der finanziellen Unterstützung von muslimehelfen und dem engagierten Einsatz aller Beteiligten konnte das Projekt innerhalb von 1,5 Monaten erfolgreich umgesetzt werden. Insgesamt wurden 155 benachteiligte Schülerinnen in ländlichen Gebieten mit hochwertigen Fahrrädern ausgestattet und zwei Fahrradabstellplätze an den beteiligten Sekundarschulen in Kaharol errichtet. Dies markiert einen bedeutenden Schritt hin zu mehr Chancengleichheit und verbesserten Zukunftsaussichten für Mädchen in Bangladesch. Die Fahrräder sind mehr als nur Transportmittel – sie stehen für Hoffnung, Freiheit und die Verwirklichung von Träumen.

Bangladesch: Ein Lächeln voller Hoffnung – mit dem Fahrrad zur Schule und in eine bessere Zukunft.

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Mit dem Fahrrad zu mehr Bildung

Zugehöriges Projekt

Hoffnung und Solidarität: Geschenke zum Opferfest für Bedürftige aus Sri Lanka und Bangladesch

Aleyna Işık

Inmitten der schwierigen Lebensumstände vieler Familien in Sri Lanka und Bangladesch erstrahlte das Opferfest 2024 in einem besonderen Licht der Hoffnung und Solidarität. In zwei Ländern, die von Armut, Naturkatastrophen und sozialen Herausforderungen geprägt sind, erhielten Tausende von Bedürftige Unterstützung – nicht nur in Form von Festgeschenken, sondern auch als Zeichen der Gemeinschaft und des Zusammenhalts.

In den Distrikten Trincomalee und Kandy auf Sri Lanka wurden zwischen dem 17. Mai und 17. Juli 2024 insgesamt 3.104 Festgeschenke verteilt. Unter den Bedürftigen waren vor allem Kinder, darunter 500 Waisen, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. Dank eines günstigen Wechselkurses konnten sogar 49 zusätzliche Empfänger berücksichtigt werden. Die Begünstigten erhielten praktische Kleidung, die sowohl zum Fest als auch im Alltag getragen werden kann: 860 Jungen erhielten eine Hose und ein T-Shirt, 860 Mädchen ein Kleid und eine Hose, 694 Frauen einen Sari und eine Bluse und 690 Männer einen Sarong und ein Oberteil. In den betroffenen Regionen, in denen über 90 % der Bevölkerung Muslime sind und viele mit einem sehr niedrigem Einkommen leben, ermöglichte das Projekt den Empfängern, das Fest mit neuer Hoffnung zu feiern. Die Initiative wurde mit 35.000 € finanziert und verbesserte die Lebensbedingungen der Bedürftigen, die oft auf gebrauchte Kleidung angewiesen sind.

Unterstützung für Bedürftige in Bangladesch

Auch in Bangladesch wurde benachteiligten Familien viel Unterstützung zuteil. Auf abgelegenen Flussinseln im Distrikt Sirajganj wurden am 15. und 16. Juni 2024 Festgeschenke an insgesamt 485 bedürftige Familien verteilt. Die Geschenke umfassten Sarees für Frauen, Lungis für Männer, Bettlaken, Kissenbezüge sowie Lernspielzeuge, Malbücher, Buntstifte und Schokolade für Kinder. Diese Unterstützung war besonders wertvoll für die Familien, die aufgrund von Armut und Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Erosionen Schwierigkeiten haben, ihre Grundbedürfnisse zu decken.

Für viele der Begünstigten war dies eine seltene Gelegenheit, das Opferfest in Würde zu feiern und ihr Zuhause mit neuer Kleidung und praktischen Geschenken zu verschönern. Besonders für die Kinder, die oft keinen Zugang zu Bildungs- und Freizeitangeboten haben, sind die Spielsachen eine wertvolle Bereicherung, die ihre Kreativität und Lernfähigkeit fördern. Das Projekt wurde mit einem Betrag von 15.100 € finanziert.

Beide Projekte haben dazu beigetragen, die Lebensbedingungen der Familien zu verbessern und ihre soziale Integration zu stärken. Die Menschen in diesen abgelegenen Gebieten erhielten nicht nur materielle Unterstützung, sondern auch ein Gefühl der Solidarität und Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Sri Lanka: Verteilung von Festgeschenken auf Sri Lanka

Möge Allah Euch für Eure Großzügigkeit reichlich belohnen! Amin.

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Hoffnung und Solidarität: Geschenke zum Opferfest für Bedürftige aus Sri Lanka und Bangladesch

Zugehöriges Projekt

Ein Rückblick auf die Kurban-Projekte im Jahr 2024

Jusuf von Denffer

Id Mubarak, Kurban bayramınız mübarek olsun, Urime Kurban Bajrami heißt es hierzulande unter anderem, wenn wir Muslime uns nach dem Id-Gebet beglückwünschen, und weil es Idul Adha ist, wäre man nun mit dem Schächten des Opfertiers beschäftigt. Zum Hadsch, der großen Pilgerfahrt nach Mekka, erinnern sich Muslime weltweit auf diese Weise an die Opferbereitschaft und dem vorbildlichen Gottesgehorsam von Ibrahim (a.s.) und Ismail (a.s.). Hierzulande ist die Teilnahme an diesem weltweiten Gemeinschaftsritus am höchsten Feiertag der Muslime aufgrund der rechtlichen, gesellschaftlichen und letztlich politischen Verhältnisse äußerst schwierig bis gar unmöglich …

Wie auch andere muslimische Hilfsorganisationen bietet muslimehelfen durch die stetige Spendenbereitschaft die Möglichkeit an, Opfertiere für das Idul Adha im Ausland zu schächten und dann das Kurban-Fleisch an Bedürftige zu verteilen. So kommen unsere bedürftigen Geschwister auch zu einer der wenigen Gelegenheiten, Fleisch zu essen. Sie können dann mit Freude oder zumindest mit einem guten Gefühl am höchsten muslimischen Feiertag teilnehmen. Durch diese Unterstützung kann dann doch noch im Sinne des weltweiten muslimischen Gemeinschaftsritus hierzulande die Ibada (gottesdienende Handlung) von Ibrahim (a.s.) und Ismail (a.s.) in Erinnerung gerufen werden.

Rinder für das Id ul Adha in Simbabwe.

Im Jahr 2024 hat muslimehelfen 18 Kurban-Projekte in 13 Ländern durchgeführt. In den Ländern Bangladesch, Bosnien-Herzegowina, Indien, Indonesien, Kambodscha, Kenia, D.R. Kongo, Malawi, Ruanda, Simbabwe, Sri Lanka, Südafrika und Togo konnte an 32.388 Familien Kurban-Fleisch verteilt werden. Wie in den vergangenen Jahren wurden auch in diesem Jahr wieder verschiedene Opfertiere geschächtet. In 2024 waren es 409 Rinder, 1.333 Ziegen und 293 Schafe, was erst durch Eure großzügige Spendenbereitschaft von 413.391 Euro ermöglicht wurde und insgesamt dann 163.832 Menschen erreicht hatte.

In Afrika befanden sich 2024 mit 7 Ländern die meisten Länder, in denen muslimehelfen das Kurban-Fleisch an Bedürftige verteilt hat. Neben ärmeren Familien sind ältere alleinstehende Menschen, Witwen, Waisenkinder, Menschen mit Behinderungen, chronisch Kranke und Bewohner aus den ländlichen Gebieten Empfänger des Kurban-Fleischs gewesen. Sie alle sind von einer bedrückenden Armut betroffen und einige müssen sogar mit etwa nur 1 Euro pro Tag auskommen. Wenigstens zum Idul Adha gab es einen Grund zur Erleichterung und Freude in ihrem sonst sehr schwierigen Alltag.

links: Empfang des Kurban-Fleischs in der D.R. Kongo. rechts: Kurban-Fleisch wird in Simbabwe überreicht.
Freude über das Kurban-Fleisch in Kenia.

In Südafrika ist das Kurban-Fleisch für manche sogar ein Luxusgut. Die 68-jährige Hajira aus Johannesburg erzählte nämlich: „Ich bin Euch so dankbar dafür, dass ihr mir Kurban-Fleisch gegeben habt, und bin Euch und allen denen, die das möglich gemacht haben, zutiefst dankbar. In meiner jetzigen Situation kann ich mir kein Fleisch leisten und ich dachte, dass ich in diesem Jahr gar keine Chance haben werde, Fleisch zu essen, aber Allah hat Euch zu mir geschickt. Vielen Dank dafür.“

In Asien wiederum gab es mit 10 Projekten die meisten Projekte, in denen muslimehelfen das Kurban-Fleisch zum Idul Adha an Bedürftige überreicht hat. Auch hier ist der Kreis der Empfänger des Kurban-Fleischs breit gefächert und umfasst arme Familien und Menschen aus der Landwirtschaft, der Fischerei und dem einfachen Handel, verarmte Lehrer, Tagelöhner, ältere Menschen, Witwen, Waisenkinder, Menschen mit Behinderungen und diejenigen, die direkt von Naturkatastrophen betroffen sind. Sie alle versuchen, irgendwie über die Runden zu kommen, müssen aber täglich gegen die bittere Armut ankämpfen.

Eine Besonderheit der Projekte in Asien ist, dass wie in den Vorjahren in den beiden Nachbarländern Indien und Bangladesch jeweils ein Kurban-Projekt für die aus Myanmar geflüchteten Rohingya geplant war. Mit dem Erhalt von Kurban-Fleisch wurde den Rohingya nicht nur der seltene Genuss von Fleisch ermöglicht, sondern sie konnten auch mit Freude an den Idul Adha Feiertagen in der Fremde teilnehmen.

links: Kurban-Fleisch-Box, 2 kg Rind, in Aceh, Indonesien. rechts: Freudiger Empfang des Kurban-Fleischs in Aceh, Indonesien.
Kurban-Fleisch (Ziege) in Indien wird von Helfern vorbereitet.

Wie bereits erwähnt, ist die Verteilung von Kurban-Fleisch in manchen Fällen die seltene oder sogar einzige Gelegenheit, Fleisch zu essen. Der 62-jährige Mohammad aus Moulvibazar in Bangladesch, der mittellos und für das Sauber- und Reinhalten der örtlichen Moschee betraut ist, teilte folgendes an Idul Adha mit: „Heute, am Id Tag, habe ich nichts zu essen im Haus. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal Reis mit Fleisch gegessen habe – es ist mehr als sechs Monate her. Heute Morgen kam ich hierher, nachdem ich fermentierten Reis gegessen hatte. Zwei Kilo Fleisch zu bekommen, hat mich sehr glücklich gemacht, denn so kann ich an den Id Tagen gut essen. Ich habe zu Allah für diese Hilfe gebetet. Möge Allah die Spender mit Freude und Frieden segnen und ihre Taten annehmen.”

Bosnien-Herzegowina war das einzige Land und Projekt von muslimehelfen in Europa, in dem Kurban-Fleisch verteilt wurde. Es ist auch das Land, das uns geografisch am nächsten liegt. Trotz dieser Nähe ist der Alltag unserer Geschwister in Bosnien-Herzegowina sehr hart und von Schwierigkeiten und Not geprägt. Leider sind die Lebensmittelpreise, vor allem für Fleisch, so stark gestiegen, dass sich Menschen ohne Einkommen die einfachsten Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten können. Das Kurban-Fleisch war daher nicht nur eine Freude zum Idul Adha, sondern stellte für einige angesichts der hohen Lebensmittelpreise auch sicher, überhaupt etwas zu essen zu haben. Zu den Empfängern des Kurban-Fleischs zählten bedürftige Familien, Binnenflüchtlinge, von Armut betroffene Haushalte und Waisenkinder.

Zum Abschluss dieses Rückblicks auf die Kurban-Projekte im Jahr 2024 möchte ich noch einmal daran erinnern, dass das Kurban-Fleisch für einige unserer Geschwister sowohl im fernen und sehr nahen Ausland manchmal praktisch die einzige Gelegenheit ist, Fleisch zu essen! Mit den Kurban-Projekten von muslimehelfen kannst Du also nicht nur das Schächten am Idul Adha ersatzweise durchführen und Dich damit an die Ibada (gottesdienende Handlung) von Ibrahim (a.s.) und Ismail (a.s.) erinnern. Du kannst damit gleichzeitig unseren Geschwistern im Ausland eine Freude und Erleichterung in ihrem von Armut geprägten Alltag bereiten und ihnen damit auch in ihrer Not helfen.

Wer das alles für das kommende Idul Adha 1446 der Hidschra im Jahr 2025 gerne bei muslimehelfen tun möchte, kann einen Kurban-Auftrag für den Preis von 200 Euro aufgeben. Wer beim Schächten vor Ort von unseren Helfern namentlich genannt werden möchte, sollte den Kurban-Auftrag bis zum 03.06.2025 erteilen! Alle weiteren Details und Informationen findet Du auch auf unserer Homepage unter: www.muslimehelfen.org/kurban/.

Möge Allah Euch für Eure Großzügigkeit reichlich belohnen! Amin.

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Ein Rückblick auf die Kurban-Projekte im Jahr 2024

Zugehöriges Projekt

Deine Zakat kann Leben verändern – jetzt im Ramadan handeln!

Die letzten zehn Nächte des Ramadans sind angebrochen – eine Zeit voller Barmherzigkeit, Vergebung und unermesslicher Belohnung. In dieser besonderen Zeit kannst Du dazu beitragen, das Leben Bedürftiger nachhaltig zu verbessern und auf einen vielfachen Lohn bei Allah (subhanahu wa ta’ala) hoffen.

So zum Beispiel wie im letzten Jahr als kurz vor dem Fest am Ende von Ramadan dank Zakatul Fitr-Spenden 1300 Familien in Bangladesch je 25 kg Reis erhielten. Dies ist genug für einen ganzen Monat. Viele der Empfänger sind arme Bauern und Kleinhändler, deren Existenz durch Naturkatastrophen bedroht ist. Nachfolgend kannst Du ein Video von der Verteilung sehen und die Dankensworte der Begünstigten hören.

Neben der Zakatul Fitr (in Höhe von mindestens 10 Euro pro Person im Haushalt), kannst Du mit 55 Euro die Kosten für ein Ramadanpaket übernehmen, damit eine Familie einen Monat mit wichtigen Lebensmitteln versorgt ist. Mit 25 Euro kannst Du Bedürftigen zum Fest mit neuer Kleidung ein großartiges Geschenk machen und Freude bereiten. Falls Du chronisch nicht fasten kannst, kannst Du außerdem 10 Euro pro Fastentag Fidya als Ersatzleistung leisten und Mahlzeiten für bedürftige Menschen ermöglichen.

Denn Deine Zakat ist mehr als nur eine finanzielle Verpflichtung – sie ist ein grundlegender Bestandteil des Islam, der soziale Gerechtigkeit fördert. Viele Menschen nehmen irrtümlich an, dass nur diejenigen Zakat zahlen müssen, die eine bestimmte Menge an Gold besitzen oder nur ältere Muslime zakatpflichtig wären. Tatsächlich aber zählt der Wert des Goldes und nicht die physische Menge. Wer ein bestimmtes Vermögen über ein Jahr hinweg besitzt, ist zur Zahlung der Zakat verpflichtet – unabhängig vom Alter.

Deine Zakat hilft, Einkommensunterschiede innerhalb der muslimischen Gemeinschaft auszugleichen. Auch reinigt die Zakat Dein Vermögen und bringt Segen in Dein Leben. Mit unserem Zakat-Rechner kannst Du den Betrag bequem berechnen und anschließend spenden.

Nutze diese letzten gesegneten Nächte des Ramadans, um Segen zu empfangen und Gutes zu tun. Jede Gabe bringt Licht in das Leben derjenigen, die es am dringendsten brauchen.

Möge Allah Deine Spenden annehmen und Dich segnen.

Amin und wassalam

Dein muslimehelfen-Team
Deine Zakat kann Leben verändern – jetzt im Ramadan handeln!

Zugehöriges Projekt

Deine Zakat im Ramadan-Einsatz

Soufian El Khayari

Zakat-Spenden kommen bei muslimehelfen ganzjährig vielfältig zum Einsatz, da alle Begünstigten in unseren Projekten für den Erhalt von Zakat-Spenden berechtigt sind. Das heißt, dass Deine Zakat zum Beispiel für die Finanzierung von Computer- und Nähkursen für Waisen in Sri Lanka, den Unterhalt eines Blindenzentrums in Togo, Medikamentenhilfe in Haiti, die Verbesserung der Damenhygiene in Simbabwe oder für berufsbildende Maßnahmen in Ruanda aufgewendet wurde. Eindrücke davon kannst Du in den nachfolgenden Fotos sehen.

Ruanda: Übergabe eines Werkzeugkoffers mit einer Basis-Ausrüstung an einen Absolventen einer einjährigen Ausbildung zum Elektrotechniker, damit er inschallah seine Familie mit einem Einkommen unterstützen kann.
Togo: Bedürftige mit eingeschränkten Sehvermögen im Blindenzentrum.
Haiti: Medikamente für die HOPE-Klinik. Darunter u.a. Antibiotika, Mittel gegen Magengeschwüre und Magen-Darm-Krämpfe, fiebersenkende Mittel, antiparasitäre Mittel, Antihistaminika gegen Allergien, sowie Medikamente gegen Bluthochdruck und Herzinsuffizienz.

Besonders im Ramadan, dem Monat der Barmherzigkeit, entfaltet die Zakat ihre tiefere spirituelle Bedeutung. Während wir fasten, erfahren wir selbst, was es bedeutet, Entbehrungen zu erleben. Dies öffnet unser Herz für die Not anderer und lässt uns bewusster mit unseren eigenen Segnungen umgehen. Durch das Geben im Ramadan vervielfacht sich nicht nur der Lohn, sondern auch das Mitgefühl in unseren Herzen.

So sagte unser Prophet Muhammad (saw): „Der beste Mensch ist derjenige, der den Menschen am nützlichsten ist.“ (al-Muʿjam al-Awsat). Die Zakat ist ein Mittel, um diesem Ideal näherzukommen. Sie gibt den Bedürftigen die Möglichkeit, ihr Leben mit Hoffnung und Zuversicht zu gestalten. Gleichzeitig führt sie den Spender näher zu Allah (swt) und stärkt das Bewusstsein für soziale Verantwortung.

Die Zakat lässt sich somit als ein Zeichen der Dankbarkeit für die Gaben, die Allah (swt) uns gewährt hat, verstehen. Besonders im Ramadan können wir unserer Dankbarkeit durch unsere Zakat Ausdruck verleihen und damit einen Anlass für vielfachen Segen schaffen.

Daher nutzen erfahrungsgemäß viele Muslime den Ramadan für die Entrichtung ihrer Zakat. Wir wollen deshalb einen gesonderten Blick auf die Projekte werfen, die im Ramadan dank Zakat-Spenden umgesetzt wurden oder zukünftig umgesetzt werden sollen.

Ramadanhilfe dank Zakat

Pakistan: Eine der begünstigten Familien mit den zakatfinanzierten Lebensmitteln.

In unserem Rückblick auf Seite 3 erwähnten wir bereits, dass im Rahmen der Ramadanhilfe Lebensmittelpakete in Pakistan verteilt wurden. Die Verteilungen fanden im Distrikt Peshawar statt und kamen über 500 Familien bestehend aus 990 Frauen, 675 Männern und 1670 Kindern zugute.

Jedes Lebensmittelpaket enthielt unter anderem Mehl, Reis, Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Zucker und Tee. Unter den Begünstigten waren auch Witwen und über 200 Waisen.

Basmina, eine 36-jährige Witwe aus Peshawar mit drei Mädchen und zwei Jungs, erzählte uns folgendes: „Wir leben unter harten Bedingungen und es ist schwierig den Lebensunterhalt zu verdienen. Mein Mann arbeitete als Fahrer und nun muss ich in Häusern anderer arbeiten, um über die Runden zu kommen. Ich danke muslimehelfen und Euren Helfern für diese Unterstützung, die uns jedes Jahr sehr hilft.”

Auch in diesem Jahr wollen wir inschallah Zakat-Spenden einsetzen, um auch Ramadan-Projekte umzusetzen. Voraussichtlich soll dies in Indien, Sri Lanka, der Ukraine, in Indonesien und auch erneut in Pakistan geschehen, da der Bedarf groß ist. Du kannst Dir daher gewiss sein, dass Deine Zakat-Spende bereits diesen Ramadan viel Gutes bewirkt.

Pakistan: Reis, Kichererbsen, Linsen bevor sie auf die Lebensmittelpakete aufgeteilt wurden.

So kannst Du Deine Zakat ermitteln

Verteilung von Schulmaterial an Waisenkinder in Indonesien

Scanne den QR-Code mit Deinem Handy oder besuche www.zakat-rechner.de, wo Du bequem Dein Vermögen, Deine Schulden und mehr eingeben kannst. Die Anwendung prüft den tagesaktuellen Freibetrag (Nisab), der sich aus dem Handelswert von 85 Gramm Gold ergibt und zeigt Dir an, ob Du zur Abgabe der Zakat verpflichtet bist und wie hoch der Betrag ist. Anschließend kannst Du auf den Spenden-Button klicken, um den berechneten Betrag über muslimehelfen zu spenden und unsere Zakat-Projekte sowie bedürftige Menschen zu unterstützen. Weitere Informationen zu diesem Thema findest Du auf www.muslimehelfen.org/zakat.

Möge Allah Euch für Eure Großzügigkeit reichlich belohnen! Amin.

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Deine Zakat im Ramadan-Einsatz

Zugehöriges Projekt

Eine Chance auf Bildung: Schulsachen für Kinder in Not

Aleyna Işık

Das neue Schuljahr hat begonnen – für viele Kinder ein freudiger Moment voller neuer Möglichkeiten, doch für andere auch eine Erinnerung an die Herausforderungen, die der Schulstart mit sich bringt. Besonders für Waisenkinder, deren Elternteile fehlen, wird der Schulbeginn oft zu einer finanziellen Belastung und führt zur Diskriminierung durch ihre Mitschüler. Doch dank gezielter Projekte konnten im Jahr 2024 in mehreren Ländern Hunderte bedürftige Kinder mit dringend benötigten Schulsachen ausgestattet werden.

Übergabe von Schulsachen an Grundschüler in Bangladesch

In Bangladesch wurden in den Distrikten Moulvibazar und Sirajganj insgesamt 1.100 benachteiligte Kinder mit Schulsachen ausgestattet. Jedes Kind erhielt einen Schulranzen, 6 Hefte, Buntstifte, Bleistifte, Anspitzer, Radiergummis, ein Lineal, einen Bleistiftkasten und ein Klemmbrett. Die Verteilung von Schulmaterialien ist ein entscheidender Schritt, um die Bildungschancen der Kinder zu erhöhen. Für viele von ihnen, die aus armen Familien stammen, war der Zugang zu solchem Material bisher ein unüberwindbares Hindernis. Diese Unterstützung ermöglicht es ihnen, regelmäßig die Schule zu besuchen und aktiv am Unterricht teilzunehmen. Das Projekt wurde im Zeitraum von Februar bis März 2024 mit einer Gesamtsumme von 15.000 Euro erfolgreich umgesetzt.

Auch in Indonesien wurde auf die Bedürfnisse von Waisenkindern in den Provinzen Aceh, Yogyakarta und Nord-Sumatra eingegangen. Insgesamt 668 Kinder erhielten Rucksäcke, Hefte, Bleistifte, Kugelschreiber, Radiergummis, Lineale und ein Englisch-Wörterbuch. Die Kinder kommen aus Familien, die häufig nur als Tagelöhner oder Kleinhändler arbeiten und sich Schulsachen nicht leisten können. Diese Unterstützung ist ein wichtiger Schritt, um ihnen zu helfen, ihren Bildungsweg fortzusetzen und ihre Zukunftschancen zu verbessern. Das Projekt wurde von September bis Oktober 2024 erfolgreich durchgeführt und mit 10.078 Euro finanziert.

Die 9-jährige Schülerin Affida, die in Indonesien von diesem Projekt profitiert hat, äußerte sich mit Freude: „Assalamu alaikum warahmatullah. Heute haben meine Freunde und ich ein wunderbares Geschenk von Ihnen erhalten: eine Schultasche, Schulmaterial und ein Englisch-Wörterbuch – drei Dinge, von denen wir immer geträumt haben. Diese Dinge schienen für uns unerreichbar. Einige meiner Freunde haben sogar nur eine Einkaufstasche, um zur Schule zu gehen. Das Paket ist so schön und wir sind sehr dankbar. Möge Allah uns alle segnen und uns mehr Rizq gewähren.”

Verteilung von Schulmaterial an Waisenkinder in Indonesien

In Bosnien erhielten 700 Kinder, darunter 350 Waisenkinder, eine Vielzahl von Schulmaterialien, darunter Rucksäcke, Hefte, Stifte, Radiergummis, Spitzer, Geometrie-Sets, Übungshefte, Farbtuben und Wasserfarben-Sets. Viele dieser Kinder lebten in Armut oder hatten ihre Eltern verloren, und die Bereitstellung der Materialien half ihnen, sich in die Schulgemeinschaft zu integrieren. Diese Maßnahme stärkte nicht nur ihr Selbstbewusstsein, sondern ermöglichte ihnen auch einen gerechteren Zugang zu Bildung. Das Projekt wurde von Oktober bis November 2024 durchgeführt. Die Projektkosten betrugen hier 22.225 Euro.

Die Verteilung von Schulsachen entlastet nicht nur die Familien, sondern öffnet den Kindern auch die Tür zu einer besseren Zukunft. Mit dem nötigen Material ausgestattet, können sie regelmäßig zur Schule gehen, ihr Selbstbewusstsein stärken und den Kreislauf der Armut durchbrechen.

Möge Allah Euch für Eure Großzügigkeit reichlich belohnen! Amin.

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Eine Chance auf Bildung: Schulsachen für Kinder in Not

Zugehöriges Projekt

Id-Geschenke, die Herzen erleuchten

Soufian El Khayari

Zum Ende vom vergangenen Ramadan konnten 1750 Kinder in Indonesien mit neuer Kleidung ein ganz besonderes Fest erleben. Unter den Begünstigten waren 1489 Waisenkinder, die in den Provinzen Aceh, Yogyakarta, Nord-Sumatra und Nusa Tenggara Barat leben. Dank großzügiger Spenden konnten diese Kinder, die aus sehr bedürftigen Familien stammen, das Fest in einer Weise feiern, die für viele von ihnen ein lang ersehntes Geschenk war.

Indonesien: Bedürftige Kinder präsentieren ihre Festgeschenke

Dieses Projekt lief vom 15. März bis zum 30. April 2024 und brachte den Kindern nicht nur neue Kleidung, sondern auch ein Stück Freude und Wertschätzung.

Die Organisation des Projekts war in diesem Jahr besonders effizient. Schon lange vor dem Fest wurden die Kleidergrößen der Kinder erfasst und die Kinder entsprechend ihren Wohnorten in kleinere Gruppen aufgeteilt. Freiwillige begleiteten sie dann zu den Geschäften, wo sie ihre vorbestellten Kleidungsstücke abholten. Diese Planung ermöglichte eine reibungslose Durchführung, sodass alle 1750 Kinder pünktlich zum Fest ihre Kleidung in den Händen hielten. Für viele war es das erste Mal, dass sie neue Kleidung anlässlich von Id erhielten. Solche Momente der Freude bleiben ihnen in ihrem Alltag oftmals verwehrt.

Indonesien: Drei begünstigte Mädchen mit ihren Festgeschenken

Ein Beispiel für die tiefe Dankbarkeit, die dieses Projekt hervorrief, ist die Geschichte von Muhammad, einem 8-jährigen Jungen aus Banda Aceh. Sein Vater verstarb, als er gerade mal 6 Jahre alt war. Seitdem versorgt ihn seine Mutter als einzige. Muhammad erzählte uns von seiner aufopfernden Mutter und sagte: „Sie verkauft Reis vor unserem Haus und macht manchmal die Wäsche für andere. Ich bin so glücklich, dass ich dieses Jahr zum Fest neue Kleider bekomme. Meine Mutter hatte mir letzten Monat gesagt, dass sie mir leider keine neuen Kleider kaufen kann, aber alhamdulillah, jetzt habe ich doch welche! Vielen Dank an alle Spender, möge Allah euch immer segnen.“

Für andere Kinder war das Geschenk genauso bedeutend. Zakia, 10 Jahre alt, eine Viertklässlerin aus Aceh Utara, drückte ihre Freude mit folgenden Worten aus: „Ich bin so glücklich, dieses Geschenk zu bekommen. Ich wollte immer neue Kleidung für Id, aber oft war es so schwer für meine Familie, mir welche zu kaufen. Jetzt ist es, als würde ein Traum wahr werden. Möge Allah alle Spender segnen und Euch ein langes Leben und mehr Rizk schenken.“

Zafran, ein 13-jähriger Junge aus Banda Aceh, sprach ebenfalls voller Dankbarkeit: „Ich bin so froh, neue Kleidung zu bekommen, und noch glücklicher, meine Mutter glücklich zu sehen. Dass ich neue Kleidung von einem Spender bekomme, bedeutet so viel für sie. Ich werde sie auf jeden Fall am Id-Tag tragen.“

Dieses Projekt, das mit einem Gesamtwert von 24.902 Euro realisiert wurde, hat den 1.750 Kindern nicht nur zu einem festlicheren Id verholfen, sondern dies war auch Zeichen der Wertschätzung und des Stolzes. Ferner ist die neue Kleidung auch nach den Feiertagen praktisch als Alltagskleidung geeignet. Festgeschenke wurden nicht nur in Indonesien, sondern auch in Sri Lanka verteilt.

Indonesien: Große Freude bei der Abholung der Festgeschenke.

Möge Allah Euch für Eure Großzügigkeit reichlich belohnen! Amin.

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Id-Geschenke, die Herzen erleuchten

Zugehöriges Projekt

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