Die Begünstigten bedanken sich

Medizinisch versorgt wird, wer zahlen kann

Kashfa Malik

Steigende Lebensmittelpreise erschweren den Zugang zu nährstoffreichem Essen. Die Folge ist oft Hunger, begleitet von einer Mangelernährung. Diese kann wiederum zu einem geschwächten Immunsystem führen, was eine höhere Anfälligkeit für Krankheiten zur Folge hat. Im Krankheitsfall wird in zahlreichen Ländern des globalen Südens jedoch nur medizinisch versorgt, wer zahlen kann. Laut der Weltbank stellt Armut die Hauptursache für schlechte Gesundheit dar und erschwert zudem den Zugang zur Gesundheitsversorgung. Bedürftige können sich die Mittel nicht leisten, die für eine gute Gesundheit benötigt werden, wie eine ausreichende Menge an qualitativem Essen und Gesundheitsfürsorge. Schlechte Gesundheit wiederum intensiviert die Armut. Laut der Weltbank und der Weltgesundheitsorganisation fehlt der Hälfte der Weltbevölkerung Zugang zu essenziellen Gesundheitsdienstleistungen. Jedes Jahr stürzt eine hohe Zahl an Haushalten noch tiefer in die Armut, da sie für die Kosten ihrer Gesundheitsversorgung selbst auf kommen müssen.

Der Bundeszentrale für politische Bildung zufolge, hat Indien das am stärksten privatisierte Gesundheitssystem der Welt. Die hohen Kosten der privaten Gesundheitsversorgung würden dazu führen, dass jährlich circa 2-3% der indischen Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze rutschen. Während das private Gesundheitssystem einen hohen Standard aufweist, ist das staatliche Gesundheitssystem in Indien unzureichend finanziert, schlecht ausgestattet und von Personalmangel, schlechter Dienstleistung sowie mangelhafter Infrastruktur geprägt. Dies zwingt Bedürftige aus ärmeren Schichten, sich privat behandeln zu lassen, was mit hohen Kosten verbunden und sehr belastend ist.

Um Bedürftige zu unterstützen, die sich eine medizinische Grundversorgung nicht leisten können, wurde im September 2021 ein Projekt angewiesen. Durch eine mobile Klinik konnten bedürftige Patienten in 40 Dörfern der Distrikte Dindigul, Theni und Madurai im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu medizinisch versorgt werden. Zwischen Oktober 2021 und August 2022 fanden insgesamt 40 Gesundheitscamps statt, die die medizinische Versorgung von insgesamt 3.445 Bedürftigen gewährleisteten. Zu diesem Zweck wurde ein medizinisches Team zusammengestellt, welches aus zwei Allgemeinärzten, drei Krankenschwestern, einem Apotheker und einem Augenarzt bestand. Ihre Gehälter wurden für den gesamten Projektzeitraum von zehn Monaten finanziert. Des Weiteren wurde ein gebrauchtes Fahrzeug erworben, was umgerechnet mit dem damaligen Wechselkurs circa 9.082€ gekostet hatte. Das Fahrzeug diente dem Transport der Medikamente und des Personals in die verschiedenen Dörfer. Dort angelangt wurden die Bedürftigen in Schulen oder Gemeindehäusern medizinisch behandelt. Nicht nur die ärztliche Untersuchung war für sie kostenlos, sondern auch die Medikamente, die bei Bedarf ausgegeben wurden. Zu den Medikamenten, die sie erhielten, gehörten Schmerzmittel, Antibiotika gegen bakterielle Infektionen, entzündungs- hemmende und antiparasitäre Mittel, Tabletten gegen Ma- genprobleme, Mittel gegen typische Erkältungssymptome, Antiallergika, Augentropfen für entzündete Augen, Mittel gegen Sodbrennen, Antiseptika für die Wundbehandlung sowie verschiedene Fiebersenkungsmittel. Durch die mobile Klinik konnten Menschen mit alltäglichen gesundheitlichen Problemen, wie beispielsweise Erkältungen, Haut- und Augeninfektionen sowie kleinen Wunden behandelt werden. Es wurden zudem Vorsorgeuntersuchungen bei schwangeren Frauen und älteren Bedürftigen durchgeführt. Schwerkranke Patienten wurden jedoch zur weiteren Behandlung an das staatliche Krankenhaus des Bezirks weitergeleitet.

Der Sohn der 36-jährigen Manjula ist einer der Begünstigten der mobilen Klinik in Tamil Nadu. Manjula ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie in einem Dorf in Dindigul. Ihr 43-jähriger Ehemann verdient seinen Unterhalt, indem er Kokosnüsse verarbeitet. Er lebt getrennt von seiner Familie in Pollachi– einer Stadt in der Nähe von landwirtschaftlichen Flächen, wo die Kokosnussernte sowie ihre Verarbeitung überwiegend stattfinden. Das Ehepaar hat drei Kinder: eine sechzehnjährige Tochter, einen vierzehnjährigen sowie einen elfjährigen Sohn. Alle drei besuchen eine staatliche Schule. Manjula erzählt: „Ich kümmere mich um den Haushalt und die Bildung meiner Kinder. Mein Mann lässt uns jeden Monat Geld von seinem Gehalt zukommen. Der Betrag reicht für Lebensmittel, Kleidung und Bildung. Manchmal leiden wir wegen der Geldknappheit, weil mein Mann uns das Geld nicht rechtzeitig schicken kann wegen Verzögerungen im Geschäft . Mein Sohn hatte starkes Fieber und konnte einige Tage die Schule nicht besuchen.“ Manjula konnte ihren Sohn nicht ins Krankenhaus bringen, weil die medizinische Versorgung nicht kostenlos ist und ihr die finanziellen Mittel gefehlt haben. In solch einer Situation war das Gesundheitscamp eine große Unterstützung. Es fand in der Nähe ihres Zuhauses statt. Sie berichtet weiter: „Mein Sohn wurde untersucht und von den Ärzten behandelt. Er hat Medikamente bekommen für eine schnelle Genesung. Er ist innerhalb von zwei Tagen gesund geworden und kann die Schule wieder besuchen. Bedürftige wie ich profitieren von solchen kostenlosen Programmen. Ich danke eurer Partnerorganisation und ihren Mitgliedern von Herzen.“

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Zugehöriges Projekt

Durch plötzliches Erdbeben in Not

Miriam Laiouar

Mehr als ein Monat ist es nun her, seitdem das schreckliche Erdbebenunglück in der Türkei und Syrien die ganze Welt erschüttert hat.

In der Nacht vom 5. auf den 6. Februar kam es an der türkisch- syrischen Grenzregion zu einem Erdbeben der Stärke 7,8, gefolgt von weiteren, teils starken Beben. Unzählige Gebäude im Südosten der Türkei und im Norden Syriens sind eingestürzt. Da sich während der Nacht die Mehrheit der Menschen in ihrem Zuhause befand, war die Opferanzahl sehr hoch und Tote mussten noch Wochen nach dem heftigen Beben aus den Trümmern geborgen werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte das Erdbeben in der Türkei als schlimmste Naturkatastrophe in Europa seit 100 Jahren ein.

Die Überlebenden des Unglücks stehen vor schwierigen Herausforderungen. Viele von ihnen haben ihr Zuhause, Angehörige und ihre komplette Existenzgrundlage verloren. Sie müssen jetzt wieder ganz von vorn anfangen. Besonders in diesen Tagen während des Beginns des Monats Ramadan sitzt die Trauer tief, denn dieser Ramadan wird kein gewöhnlicher Ramadan für sie sein. Während sie im letzten Ramadan noch mit der gesamten Familie im warmen Wohnzimmer saßen und gemeinsam das Fasten über einem vollgedeckten Tisch brachen, sitzen sie jetzt in einer Notunterkunft ohne ihre Liebsten und sind auf externe Hilfsgüter angewiesen, um ihr Fasten brechen zu können. Keiner von ihnen hätte vor einem Jahr mit einer so drastischen Änderung ihrer Lebenssituation gerechnet.

Trotz des Unglücks gibt uns eine Sache Hoffnung – die große Hilfsbereitschaft der Menschen. In jeder größeren Stadt wurden Hilfsaktionen gestartet und auch die Spendenbereitschaft war anfangs groß. Wichtig ist jedoch, dass diese Hilfsbereitschaft nicht abflacht, sobald die Medien von der Berichterstattung der Geschehnisse vor Ort zunehmend ablassen. Denn die Bedürftigkeit und Not der Betroffenen wird weiterhin vorhanden sein und kann voraussichtlich noch weitere Monate bis Jahre andauern.

Auch wir bei muslimehelfen bemühen uns darum, unseren Brüdern und Schwestern beizustehen. Mit Deiner Spende für die Not- und Katastrophenhilfe möchten wir den Betroffenen Erleichterung verschaffen. Leider sind Erdbeben und andere Naturkatastrophen keine Selten- heit. Durch Deine Spende für unseren Notfall-Fonds können wir inschallah sicher gehen, dass wir auch bei der nächsten Katastrophe helfend eingreifen können. Ob als Einzelspende oder als regelmäßige Spende, jede Unterstützung wird dringend gebraucht.

Möge Allah die Verstorbenen in die höchsten Stufen des Paradieses eintreten lassen, mit den Überlebenden barmherzig sein und sie mit Standhaftigkeit, Geduld und starkem Glauben ausstatten. Genauso bitten wir Allah darum, Dich für Deine Hilfsbereitschaft reichlich zu belohnen.

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Zugehöriges Projekt

Eine Freude bereiten zu den Festtagen

Miriam Laiouar
Sri Lanka: Bedürftige Kinder im Distrikt Trincomalee beim Auspacken ihrer Eid-Geschenke

Ibn Umar (ra) überlieferte, dass der Gesandte Allahs (s) sagte: „Die von Allah am meisten geliebten Menschen sind diejenigen, die anderen Menschen am meisten nutzen.
Und die liebste Tat ist Ihm, wenn man einem Muslim Freude bereitet, seine Not lindert, seine Schulden begleicht oder seinen Hunger stillt.“ (At-Tabarani: Al-Mu‘jam al-Awsat)

Im Hadith wird betont, dass Allah es liebt, wenn wir Freude und Glückseligkeit im Herzen eines Muslims verbreiten. Eines der schönsten Freuden, die man einem Muslim machen kann, ist es, ihn an der gemeinschaftlichen Freude der beiden Festtage teilhaben zu lassen. So gehört es zum Brauch am Eid-Tag ein Bad zu nehmen, seine beste neue Kleidung anzuziehen, zur Moschee zu gehen und anschließend mit der Familie ein besonderes Festmahl zu genießen. Für viele bedürftige Menschen unterscheiden sich die Festtage jedoch nicht von anderen normalen Tagen, da sie sich mit ihrem geringen Einkommen nicht einmal ihren Lebensunterhalt sichern können, geschweige denn sich etwas gönnen können. Besonders schwierig ist es für die Eltern ihren Kindern nicht die Fröhlichkeit geben zu können, die andere Kinder verspüren, wenn sie neue Kleidung, Geschenke oder Geld von ihren Eltern an den Id-Tagen bekommen.

Um den Bedürftigen in Sri Lanka Eid-Tage voller Freude zu ermöglichen, hat muslimehelfen zum Ramadanfest im Jahr 2022 Festgeschenke in Form von neuer Kleidung verteilt. Insgesamt haben 1200 bedürftige Kinder und 1315 bedürftige Erwachsene im Distrikt Trincomalee Festgeschenke erhalten. Uns war es wichtig nicht nur den Kindern neue Kleidung zu schenken, sondern auch den Eltern und älteren Männern und Frauen, da diese oft auf viele Dinge verzichten, um ihren Kindern etwas Erleichterung zu verschaffen. Auch Menschen mit Behinderungen wurden nicht ausgeschlossen.

Die Freude bei der Verteilung war groß, als den Männern jeweils ein Sarong und ein T-Shirt und den Frauen jeweils ein Set aus einem Sari und einer Bluse überreicht wurde. Ebenso brachten die Kleidersets, bestehend aus einem Kleid und einer Hose für Mädchen und einem T-Shirt und einer Hose für Jungs, die Kinderaugen zum Leuchten und die Gesichter zum Strahlen. Verteilt wurden die Eidgeschenke ein paar Tage vor dem Festtag, damit die Vorfreude auf den besonderen Tag garantiert ist. Die Kleidung ist jedoch nicht nur für das Fest gedacht, sondern kann auch als Alltagskleidung getragen werden.

Die Stellungnahme von Ramees, einem 52 Jahre alten Mann, der in einem Dorf im Distrikt Trincomalee lebt, verdeutlicht besonders, wie groß die Freude über die Festgeschenke war. Ramees sagte Folgendes: „Mein Name ist Ramees. Ich bin ein armer Fischer. Ich habe sechs Kinder. Sie zu versorgen, ist meine Priorität. Wegen meines sehr begrenzten Einkommens und der Notwendigkeit, für meine Familie zu sorgen, gebe ich nichts für mich selbst aus. Ich freue mich sehr und bin dankbar für die neue Kleidung, die ich zum Eid von eurer Organisation erhalten habe. Jazakallahu Khair.“

All diese Freude, die verbreitet werden konnte, wäre nicht ohne Deine Spende möglich gewesen, so lass uns gemeinsam mit Deiner Hilfe weiteren Kindern und Erwachsenen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Sri Lanka: Erwachsene Bedürftige im Distrikt Trincomalee erhalten ihre Eid-Geschenke
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Eine Freude bereiten zu den Festtagen

Zugehöriges Projekt

Zakat und Zakatul Fitr: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Zakat und Zakatul Fitr sind zwei spezielle Formen der Wohltätigkeit im Islam, die von Muslimen auf der ganzen Welt praktiziert werden. Obwohl sie auf den ersten Blick ähnlich erscheinen und auch ähnlich klingen, gibt es tatsächlich einige wichtige Unterschiede, die es zu verstehen gilt.

Um zu beginnen, wollen wir zunächst über die Zakat sprechen.

Die Zakat ist einer der fünf Säulen des Islams, die als religiöse Pflichten gelten. Es ist eine wohltätige Spende, die von Muslimen auf unterschiedliche Vermögenswerte, wie beispielsweise Geld, Gold und Silber jährlich ab einem gewissen Freibetrag geleistet wird und 2,5% des Vermögens beträgt.

Der Zweck der Zakat ist es, jenen zu helfen, die in Not sind, und es wird in der Regel an Arme, Waisen, Witwen und andere benachteiligte Gruppen verteilt. Es wird als Weg angesehen, um das Vermögen zu reinigen und dazu beizutragen, die Einkommensungleichheit in der Gesellschaft zu verringern. Die Zakat wird auch als Mittel gesehen, um die Aufopferung des Vermögens im Streben nach dem Wohlwollen Allahs zu demonstrieren. 

Zakatul Fitr ist eine separate Form der Wohltätigkeit.

Diese Abgabe ist ausschließlich im Ramadan von jedem Muslim und jeder Muslima unabhängig des Alters – also auch für Kinder – zu entrichten. Es ist dazu gedacht, jenen in Not während des Festes am Ende von Ramadan zu helfen und ihnen zu ermöglichen ohne Hunger feiern zu können. Außerdem soll die Zakatul Fitr das Fasten eines jeden von Nachlässigkeiten und Fehlern reinigen, in der Hoffnung, dass das Fasten von Allah angenommen wird.

Im Gegensatz zur Berechnung der Zakat, die vom Vermögen einer Person abhängt, wird die Zakatul Fitr für eine Mahlzeit pro Person in der Regel in Form von Nahrungsmitteln oder im Falle der Übermittlung über eine Hilfsorganisation als entsprechender Geldbetrag fällig.

Zusammengefasst sind Zakat und Zakatul Fitr beide dazu bestimmt, denen zu helfen, die in Not sind. Die Zakat wird jährlich entrichtet und kann je nach Vermögen ein größerer Betrag sein, während die Zakatul Fitr ausschließlich im Ramadan zu zahlen ist und einem vergleichsweise kleinen Betrag entspricht, der in diesem Jahr bei uns mit 10 Euro pro Person im Haushalt bemessen wurde.

Beide Spenden kannst Du über muslimehelfen entrichten, um Projekte zu Gunsten von Bedürftigen zu unterstützen.

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Zakat und Zakatul Fitr: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

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5 Gründe, warum Ramadanpakete für Bedürftige besser sind als ein gemeinsamer Iftar

Soufian El Khayari

Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass es mehrere Gründe gibt, arme Menschen im Ramadan mit Lebensmittelpaketen zu versorgen, statt große Iftar-Speisungen zu veranstalten. Welche das sind, erfährst Du nachfolgend.

Praktikabilität: Der Islam betont die Wichtigkeit von Effizienz und Praktikabilität in allen Angelegenheiten. Die Verteilung von Ramadanpaketen ist eine effektive Möglichkeit, um den Hunger in der Gemeinschaft zu bekämpfen, insbesondere wenn die Anzahl der Begünstigten groß ist. Die Ramadanpakete können im Voraus abgepackt und innerhalb kurzer Zeit an eine große Anzahl von Menschen verteilt werden. Diese Vorgehensweise kann auch außerhalb vom Ramadan wichtig sein, wenn es darum geht, schnell auf Notfälle zu reagieren, bei denen viele Menschen plötzlich auf Nahrung angewiesen sind.

Zugänglichkeit: Wir sollten Bedürftigen stets helfen, egal wo sie sich befinden. Die Verteilung von Ramadanpaketen kann dabei dienen, selbst Menschen in schwer zugänglichen Gebieten zu erreichen, während ein gemeinsamer Iftar erfordern würde, dass diese Menschen zeitgleich an einen Ort, wie beispielsweise eine Moschee reisen. Dieser Faktor kann besonders wichtig sein, wenn die Transportmöglichkeiten begrenzt sind oder die Bedürftigen aufgrund von Mobilitätseinschränkungen nicht in der Lage sind, an einem gemeinsamen Iftar teilzunehmen. Auch wird somit gewährleistet, dass ganze Familien berücksichtigt werden können, weil nur ein Vertreter der Familie das Ramadanpaket entgegennehmen muss.

Würde: Eines der Prinzipien bei der Durchführung unserer Hilfsprojekte ist, dass alle Menschen würdevoll und respektvoll zu behandeln sind. Der Erhalt eines Ramadanpakets ermöglicht es den Bedürftigen, Kontrolle über das zu haben, was und wie sie es essen. Sie haben die Freiheit, ihre Mahlzeiten zumindest aus dem Inhalt des Pakets nach ihren eigenen Vorlieben zusammenzustellen und zu verzehren. Auch ist die selbstständige Zubereitung der Mahlzeiten in gewissem Maße würdevoller, als eine fertige zu verzehren, welche eventuell den eigenen Ernährungsgewohnheiten nicht entspricht.

Nachhaltigkeit: Ein verantwortungsbewusster Umgang mit den Spenden ist ebenfalls ein Grundprinzip unserer humanitären Arbeit. Die Verteilung von Lebensmittelpaketen sorgt dafür, dass die Hilfe auf nachhaltige Weise geleistet werden kann, da die Begünstigten anstatt einer einzigen Mahlzeit über einen längeren Zeitraum eine Nahrungsquelle haben. So herrscht bei den bedürftigen Familien zumindest während der Fastenzeit keine Nahrungsmittelunsicherheit. Auch verhindert die Verteilung von Lebensmittelpaketen die Verschwendung von Nahrung, die bei einer gemeinsamen Mahlzeit gegebenenfalls nicht verzehrt wurde.

Hygiene: Mit Hinblick auf die Erfahrungen aus der Pandemie ist es sinnvoll die mögliche Verbreitung von Krankheiten vorzubeugen. Unter diesem Gesichtspunkt birgt die kontaktarme Abgabe der Ramadanpakete im Vergleich zu einem gemeinsamen Iftar ein geringeres Infektionsrisiko, was sowohl für die Gesundheit der Bedürftigen als auch die der Helfer von Vorteil sein kann.

Insgesamt gibt es viele Punkte, die für die Verteilung von Ramadanpaketen an Bedürftige sprechen. Besonders die logistischen Argumente lassen sich nicht von der Hand weisen. Wenn Du dies ebenfalls so siehst, laden wir Dich herzlich dazu ein uns bei der Verteilung von Lebensmittelpaketen zu unterstützen und im Ramadan großzügig zu spenden.

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5 Gründe, warum Ramadanpakete für Bedürftige besser sind als ein gemeinsamer Iftar

Zugehöriges Projekt

Was ist in einem Ramadanpaket enthalten?

Soufian El Khayari

Du kannst bei muslimehelfen dafür spenden, dass bedürftige Familien ein Ramadanpaket erhalten, aber was steckt darin? Wir sagen es Dir.


Zunächst sollte man wissen, dass ein solches Paket nicht zwingend einen Karton als Behälter haben muss. Vielmehr verwenden wir den Begriff, um eine Zusammenstellung verschiedener Grundnahrungsmittel zusammenzufassen. Als Behälter kann beispielsweise je nach Projekt auch eine Tüte oder ein Beutel dienen. Manche Lebensmittel werden auch lose dazugegeben, wenn dies für die Bedürftigen nach der Ausgabe so praktischer zu transportieren ist, denn irgendwie müssen die Hilfsgüter auch zu den Familien gebracht werden.

Die Zusammenstellung der Lebensmittel variiert stark von Projekt zu Projekt, da überall auch andere Lebensmittel üblich sind, die von unseren Projektpartnern vorher eingekauft werden. Dementsprechend lässt sich kein fester Preis für alle Ramadanpakete angeben, zumal sich die Lebensmittelpreise auch verändern und insbesondere in der jüngsten Vergangenheit teils stark angestiegen sind. Das heißt, dass ein Ramadanpaket, selbst bei gleichem Inhalt inzwischen teurer ist als in vergleichbaren Projekten aus den Vorjahren. Wir können uns jedoch einzelne exemplarische Beispiele aus der Vergangenheit anschauen.

So zum Beispiel:

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Was ist in einem Ramadanpaket enthalten?

Zugehöriges Projekt

„...und manchmal haben wir den ganzen Tag nichts zu essen.“

Kasfha Malik

Im vergangenen Jahr sind die Preise in Deutschland, sei es für Energie oder Lebensmittel, so stark gestiegen wie nie zuvor. Während der Preisanstieg von Lebensmitteln zwischen 2000 und 2019 noch unter 1,5% lag, liegt die Teuerung von Lebensmitteln von November 2021 zu November 2022 bei 21,1%, so die Verbraucherzentrale. Steigende Lebensmittelpreise stellen eine starke, finanzielle Mehrbelastung für private Haushalte dar. Während einkommensstärkere Haushalte durch Rücklagen die Mehrkosten einfacher abfedern können, sind einkommensschwächere Haushalte besonders betroffen. Sie geben einen signifikanten Teil ihres Einkommens für Lebensmittel aus. Preisanstiege können unter Umständen existenzbedrohend für sie sein.

Ständige Sorgen um eine elementare Grundversorgung sind jedoch seit Jahren Realität für den Großteil der Bedürftigen aus unseren Projektländern. Sie haben besonders mit steigenden Lebensmittelpreisen zu kämpfen, die ihre Armut verstärken. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen bezeichnete das Jahr 2022 als das Jahr des beispiellosen Hungers. Ungefähr 828 Millionen Menschen würden jede Nacht hungrig schlafen gehen. Die Zahl der Menschen, die von akuter Lebensmittelunsicherheit betroffen sind, sei seit 2019 von 135 Millionen auf 345 Millionen gestiegen.

Die Lebensmittelunsicherheit wird vor allem im Ramadan verstärkt, da sich aufgrund der hohen Nachfrage die Preise von Nahrungsmitteln stark erhöhen. Bei der Bearbeitung der Anträge der diesjährigen Ramadanprojekte mussten wir feststellen, dass nahezu in jedem Projektland die Lebensmittelkosten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind. Kritisch ist es vor allem für die Bedürftigen, denn ihr Einkommen steigt nicht mit. Einige Bedürftige teilten unseren Partnerorganisationen mit, dass sie eine Mahlzeit auslassen, um zu überleben. Manchmal haben sie nichts, um ihr Fasten zu brechen.

Um ihnen die Situation zu erleichtern, lässt muslimehelfen seit Jahren in unseren Projektländern Ramadanprojekte umsetzen, bei denen unsere Partnerorganisationen landesübliche Grundnahrungsmittel verteilen. Im Jahr 2022 wurden Spenden in Höhe von 343.015 € für die Umsetzung von 21 Ramadanprojekten in Albanien, Bangladesch, Burundi, Indien, Indonesien, Kambodscha, Kenia, in der Demokratischen Republik Kongo, im Libanon, Ruanda, Simbabwe, Sri Lanka, Südafrika, Togo und in der Ukraine verwendet. Über 14.600 begünstigte Familien beziehungsweise über 68.000 begünstigte Bedürftige konnten unterstützt werden. Es erreichten uns einige Stellungnahmen von Begünstigten, die wir mit unseren Spendern teilen möchten:

Ramadanhilfe in Bangladesch

Arosh, männlich, 60 Jahre alt, aus Moulvibazar: „Wir sind eine neunköpfige Familie. Ich habe drei Töchter und vier Söhne. Von Beruf bin ich Tagelöhner und besitze zudem kein Land. Wegen der Pandemie haben meine Kinder kein Einkommen mehr. Mit meinem geringen Einkommen haben wir es sehr schwer. Die Preise von Gütern für den täglichen Bedarf sind so hoch, dass ich mir Sorgen machen musste, ob wir im Ramadan ausreichend mit Lebensmitteln versorgt sind. Ich freue mich sehr über diese Lebensmittel für den Ramadan. Ich bete für euer Wohlbefinden. Möge Allah eure guten Taten annehmen. Amin.“

Aroshs Familie ist eine von 725 bedürftigen Familien aus dem Norden Bangladeschs, die zum vergangenen Ramadan 15kg Reis, 2kg Linsen, 2l Speiseöl, 2kg Kichererbsen und 2kg Zucker erhalten haben. Berücksichtigt wurden bei dieser Ramadan hilfe bedürftige Familien, die unterhalb der Armutsgrenze leben und von Unterernährung betroffen sind. Die negativen Auswirkungen der Pandemie haben die Einkommenssituation der Bedürftigen verschlimmert. Laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen sind 40 Millionen, das ist ein Viertel der Bevölkerung Bangladeschs, von Lebensmittelunsicherheit betroffen. 11 Millionen Menschen würden unter akutem Hunger leiden. Die prekäre Situation wird verschlimmert durch die steigenden Lebensmittelpreise. Während letztes Jahr unsere Partnerorganisation 1kg Reis noch für 65 BDT (Bangladesch-Taka) für das Ramadanprojekt einkaufen konnte, was circa 58 Cent entspricht, liegt der Preis dieses Jahr bei 72 BDT, circa 64 Cent (Stand Wechselkurs vom 16.01.2023: 1 €= 112,59 BDT). Diese Preissteigerung von ungefähr 10% ist problematisch, denn Reis gehört zu den Grundnahrungsmitteln in Bangladesch. Unsere Partnerorganisation teilte uns mit, dass eine vier-bis fünfköpfige Familie pro Monat etwa 35-40kg Reis konsumieren würde. Familien aus ländlichen Regionen würden sogar drei Mal täglich Reis zu sich nehmen. Preisanstiege von 10% machen sich vor allem bei größeren Quantitäten bemerkbar und sind besonders belastend für Bedürftige.

Auch die Projektkosten für die Ramadanhilfe für Rohingya in Cox’s Bazar sind im Vergleich zu vergangenem Jahr aufgrund der erhöhten Lebensmittelpreise gestiegen. Über eine Million Rohingya sind in 32 Camps in Cox’s Bazar untergebracht. Die Camps sind überfüllt und der Bedarf an Nahrung, Kleidung, Unterkunft, sauberem Wasser und Gesundheitsversorgung ist sehr groß. Mit den Ramadanpaketen konnte zunächst das dringende Bedürfnis nach Nahrung gestillt werden. So freuten sich 600 Rohingya-Familien über die Lebensmittelpakete bestehend aus 2kg Kichererbsen, 2kg Weizenmehl, 2kg gepufften Reis, 1kg Trockenfisch, 3kg Kartoffeln, 2kg Zucker und 1kg Milchpulver. Berücksichtigt wurden neben den 600 Rohingya-Familien auch 200 bangladeschische Familien aufgrund einer behördlichen Anordnung, um bedürftige einheimische Anwohnerfamilien nicht zu benachteiligen. Taslimas Familie ist eine der 600 Rohingya-Familien, die letztes Jahr berücksichtigt wurden.

Taslima, weiblich, 28 Jahre alt, aus einem Flüchtlingslager in Cox’s Bazar: „Ich lebe in diesem Flüchtlingslager, seitdem wir vor der Gewalt in Myanmar vor vier Jahren geflohen sind. Hier mangelt es uns an ausreichenden Lebensmitteln und an weiterem Grundbedarf. Ich bin sehr glücklich über das Lebensmittelpaket. Es ist eine große Erleichterung in diesem heiligen Monat Ramadan. Möge Allah all diejenigen segnen, die uns mit Lebensmitteln im Ramadan unterstützt haben. Amin.“

Bangladesch: Ramadanhilfe für Rohingya-Familien in 2022

Ramadanhilfe in Burundi

Musafiri, männlich, 27 Jahre alt, aus Bubanza: „Assalamu alaikum warahmatullahi wa barakatuh. Alhamdulillah für eure Iftar-Unterstützung. Wir danken euch aus tiefstem Herzen für eure Mühen, uns Lebensmittel zu bringen, denn dort, wo wir leben, benötigen wir mehr Unterstützung. Die Lebensmittelpreise steigen und manchmal haben wir den ganzen Tag nichts zu essen. Möge Allah eure Spende annehmen. Wir haben 10kg Reis und 5kg Bohnen erhalten.“ Bei der Ramadanhilfe in Burundi wurden 1.252 bedürftige Familien berücksichtigt, die von Lebensmittelunsicherheit und Hunger betroffen sind. Laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen gehört Burundi zu den ärmsten Ländern der Welt. Etwa 70% der Bevölkerung lebt in Armut. Das Ausmaß der Lebensmittelunsicherheit sei alarmierend. Bereits vergangenes Jahr hatte unsere Partnerorganisation mit Preisanstiegen von Lebensmitteln zu kämpfen. Für das vergangene Ramadanprojekt konnte unsere Partnerorganisation 1kg Bohnen noch für 1700 BIF (Burundi-Franc) einkaufen, was ca. 76 Cent entspricht. Dieses Jahr liegt der Preis bei 3000 BIF, ca. 1,34 € (Stand Wechselkurs vom 16.01.23: 1 €= 2.245,80 BIF). Der Kilopreis hat sich nahezu verdoppelt, was kritisch ist, da Bohnen zu den Grundnahrungsmitteln in Burundi gehören.

Burundi: Ramadanhilfe in 2022

Ramadanhilfe in Indien

Steigende Lebensmittelpreise machen sich auch in Indien bemerkbar. Im Vergleich zu vergangenem Jahr ist vor allem der Preis für Speiseöl gestiegen, was ein fester Bestandteil der indischen Küche ist. Umso mehr freuten sich 715 bedürftige Familien aus dem Distrikt Dharwad über die Ramadanpakete, die Erleichterung verschafften. Laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen leben ein Viertel der unterernährten Menschen weltweit in Indien. Sie sind von Mangelernährung und Armut betroffen. Eine von ihnen ist die 40-jährige Sabira. Sie wohnt mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern in Hubli. Sie alle kämpfen ums Überleben. Ihr Ehemann, 50 Jahre alt, ist Holzfäller und hat nur ein geringes Einkommen. Seine Arbeit ist zudem sehr unregelmäßig, was ihm erschwert, die Grundbedürfnisse der Familie zu decken. Auch ihre Wohnbedingung ist alles andere als ideal. Das Zuhause, in dem sie wohnen, besteht aus kaputten Ziegelsteinen und eine Metallplatte bildet das Dach. Es mangelt an Sanitäreinrichtungen und sauberem Wasser. Selbst die Lebensmittel zum Fastenbrechen reichen nicht. Folglich war die Ausgabe von 2kg Reis, 5kg Mehl, 2l Speiseöl, 2kg Linsen, 2kg Zucker, 250g Tee, 1kg Fadennudeln und 200g Trockenfrüchten eine besondere Erleichterung. Sabira bedankt sich bei den Spendern:

„Ich freue mich so sehr über die Menge der Lebensmittel. muslimehelfen hat mir geholfen, in diesem heiligen Monat meine Kinder mit nährstoffreichem Essen zu versorgen. Nach vielen Tagen konnten sie ihr Fasten mit einer guten Mahlzeit brechen. Ich kann all das kochen, was meine Kinder sich wünschen. Möge Allah muslimehelfen und seine Spender segnen.“

Indien: Vorbereitung der Ramadanhilfe 2022 für Bedürftige in Dharwad.

Letztes Jahr konnten sowohl Rohingya-Familien aus Flüchtlingslagern in Hyderabad als auch bedürftige Familien aus dem Distrikt Nalgonda berücksichtigt werden. Die begünstigte Familie des 48-jährigen Abduls teilte uns ihre Lebensbedingungen mit. Abdul lebt mit seiner Ehefrau und seinen fünf Kindern in einer kleinen Hütte in einem Flüchtlingslager in Hyderabad. Er ist der Alleinverdiener der Familie und arbeitet als Schrottsammler. Das Einkommen reicht nur für zwei Mahlzeiten am Tag. Seine Kinder sind blass geworden und haben abgenommen, weil sie in ihren Wachstumsjahren nicht mit ausreichend Nährstoffen versorgt wurden. Das ausgegebene Ramadanpaket, bestehend aus 12kg Reis, 5kg Mehl, 2l Speiseöl, 2kg Linsen, 2kg Zucker, 250g Tee, 1kg Fadennudeln und 200g Trockenfrüchten, bereitete der Familie von Abdul eine große Freude. Er erzählt:

„Ich danke den Spendern von muslimehelfen, die uns mit diesem Lebensmittelpaket versorgt haben. Meine Frau kann damit leckere Speisen zubereiten und das Paket reicht für den ganzen Ramadan. Meine Frau und die Kinder sind glücklich darüber, dass sie sich nach einer langen Zeit satt essen können. Vielen Dank. Möge Allah all eure Träume erfüllen und euch mit noch mehr Segnungen belohnen, so dass ihr Bedürftigen wie uns helfen könnt. In jedemGebet und während meines Fastens werde ich für muslimehelfen und seine Spender beten.“

Indien: Ramadanhilfe 2022 für Rohingya-Familien in Hyderabad

„Ich danke den Spendern von muslimehelfen, die uns mit diesem Lebensmittelpaket versorgt haben. Meine Frau kann damit leckere Speisen zubereiten und das Paket reicht für den ganzen Ramadan. Meine Frau und die Kinder sind glücklich darüber, dass sie sich nach einer langen Zeit satt essen können. Vielen Dank. Möge Allah all eure Träume erfüllen und euch mit noch mehr Segnungen belohnen, so dass ihr Bedürftigen wie uns helfen könnt. In jedemGebet und während meines Fastens werde ich für muslimehelfen und seine Spender beten.“

Ramadanhilfe in Indonesien

Munazar, männlich, 39 Jahre alt, aus Aceh Besar: „Ich arbeite auf dem Land und habe drei Kinder. Ich verdiene etwa 30.000 indonesische Rupien am Tag. Manchmal arbeite ich auch als Tagelöhner auf Baustellen. Meine Ehefrau kümmert sich um die Kinder. Ich bin so dankbar für diese Hilfe. Jetzt sind wir für den ganzen Monat mit Reis versorgt. Ich danke allen Spendern.“

30.000 indonesische Rupien entsprechen ungefähr 1,83 € (Stand Wechselkurs vom 16.01.23: 1 €= 16.360,54 IDR). Das ist der Tageslohn von Munazar. Ein Kilo Reis hat letztes Jahr 12.900 IDR gekostet, ca. 79 Cent. Das entspricht fast der Hälfte seines Tageslohns. Der Lohn in Proportion zu dem Preis für Reis verdeutlicht die Lebensumstände von Tagelöhnern. Sie leben von der Hand in den Mund. Verdienen sie an einem Tag nichts, essen sie nicht. Nur selten haben sie Rücklagen. Die steigenden Lebensmittelpreise in Indonesien verschlimmern ihre Situation. Die Ramadanpakete bestehend aus 10kg Reis, 1kg Zucker, 2l Speiseöl, 2kg Weizenmehl, 600g Maisnudeln und 500g Salz waren für 745 bedürftige Familien aus 35 Dörfern der Provinz Aceh eine große Unterstützung.

Indonesien: Ramadanhilfe 2022 in Aceh.

Ramadanhilfe in Kenia

Omar, männlich, 78 Jahre alt, aus Kwale: „Ich wohne zusammen mit meinen drei Enkeltöchtern und meiner verwitweten Tochter. Ich bin im Ruhestand und meine Tochter hatte gearbeitet. Seit dem Tod ihres Ehemannes ist sie zu Hause. Meine Enkeltöchter können nicht mehr die Schule besuchen, weil wir die Schulgebühren nicht mehr bezahlen können. Am ersten Fastentag des Ramadans hatten wir nichts zum Fastenbrechen, bis eure Partnerorganisation uns das Ramadanpaket nach Hause gebracht hat. Alhamdulillah für alles. Ich danke muslimehelfen für die Versorgung mit dem Lebensmittelpaket. Es wird meiner Tochter, meinen Enkeltöchtern und mir in diesem heiligen Monat helfen.“

Omars Familie gehört zu den 1.565 bedürftigen Familien aus den Counties Kwale, Mombasa, Tana River, Lamu und Kilifi. Sie haben jeweils 5kg Weizenmehl, 5kg Maismehl, 3kg Reis, 2l Speiseöl, 2kg Bohnen, 1kg Zucker und 1kg Salz erhalten. Sie leben unter der Armutsgrenze wie über ein Drittel der kenianischen Bevölkerung laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen. Unter den Begünstigten sind zudem Witwen mit ihren Waisen als auch Familien, die durch die Pandemie ihr Einkommen verloren haben. Viele von ihnen sind von der anhaltenden Dürre betroffen, die gravierende Auswirkung auf die Ernährungssicherheit der Bevölkerung hat. Tiere sind verendet und Felder erbringen keinen Ertrag mehr. Die Folge sind Lebensmittelunsicherheit und akute Unterernährung. Laut der Welthungerhilfe erfahren 4,4 Millionen Menschen in Kenia aufgrund der Dürre Hunger. Parallel dazu steigen die Lebensmittelpreise. Sie sind daher auf externe Hilfe angewiesen.

Ramadanhilfe in Sri Lanka

Haneefa, männlich, aus Kinniya:„Ich bin Fischer. In letzter Zeit hat meine Familie großes Leid erfahren müssen wegen Einkommensverlusten. Die Treibstoffkrise hat unsere Möglichkeiten, raus aufs Meer zu fahren, eingeschränkt. Ich schreibe euch, um euch für die Lebensmittel zu danken. Ich bete, dass Allah euch und all die Spender für ihre Großzügigkeit reichlich belohnt.“

Haneefas Familie und weitere 9.199 bedürftige Familien aus Kinniya wurden mit jeweils 10kg Reis, 10kg Mehl, 2kg Zucker und 2 Packungen Nudeln versorgt. Sie sind nur einige der zahlreichen Betroffenen der Wirtschaftskrise Sri Lankas. Die Inselnation mit ihren 22 Millionen Einwohnern erlebt derzeit die schlimmste Wirtschaftskrise seit ihrer Unabhängigkeit. Es mangelt den Menschen an lebenswichtigen Gütern wie Lebensmitteln, Medikamenten, Treibstoff sowie Gas zum Kochen, da dem Land die ausländischen Zahlungsmittel fehlen, um die Importe dieser Güter zu finanzieren. Das mangelhafte Angebot verursacht Preissteigerungen. Die Leidtragenden sind vor allem Bedürftige, die mit diesen Preissteigerungen zu kämpfen haben und mit ihrem kargen Einkommen kaum ihre Grundbedürfnisse decken können. Die Situation von Haneefa zeigt, wie die Treibstoffkrise die Erwerbsmöglichkeit limitiert. Die Einkommensverluste können sich insbesondere Tagelöhner nicht leisten. Die steigenden Lebensmittelpreise verschlimmern die Situation. Vor einem Jahr hat 1kg Reis noch 136 LKR (Sri-Lanka-Rupie) und 1kg Mehl ca. 133 LKR gekostet. Mittlerweile liegen die Kosten bei 240 LKR für Reis und 280 LKR für Mehl. Die Preise haben sich nahezu verdoppelt. Dies ist besonders kritisch, weil Mehl zu Brot verarbeitet wird und gemeinsam mit Reis zu den Grundnahrungsmitteln gehört. Die Folgen sind laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, dass über 6 Millionen Menschen in Sri Lanka von Lebensmittelunsicherheit betroffen und auf externe, humanitäre Hilfe angewiesen sind. 86% der Familien würden billiger einkaufen, weniger nährstoffreiches Essen konsumieren und in manchen Fällen ganze Mahlzeiten auslassen.

Sri Lanka: Ramadanhilfe in 2022

Zakatul Fitr in 2022

Der heilige Monat Ramadan endet mit einer Spende, der Zakatul Fitr, die spätestens am ersten Festtag und noch vor dem Festgebet an Bedürftige ausgegeben werden soll, damit auch sie sich zum Fest ein Essen zubereiten können. Im vergangenen Jahr konnten 7 Zakatul Fitr-Projekte in 7 Ländern umgesetzt werden. Insgesamt wurden circa 157 Tonnen Reis in Bangladesch, Burundi, Indonesien, Kambodscha, Kenia, Sri Lanka und in der Ukraine verteilt. Nahezu 23.000 bedürftigen Familien konnte eine Freude zum Fest bereitet werden. Für alle Verteilungen wurden Spenden in Höhe von 145.000 € aufgewendet.
Die Größe der verteilten Pakete unterscheidet sich von Land zu Land. Während in Burundi, Indonesien, Kambodscha, Sri Lanka und in der Ukraine pro Familie jeweils 10kg Reis ausgegeben wurden, erhielt in Bangladesch jede Familie jeweils 5kg Reis und in Kenia 3kg Reis. Wir orientieren uns an der von unseren Partnerorganisationen mitgeteilten Menge. Sie können den Bedarf vor Ort am besten einschätzen.

In allen Ländern wurden bedürftige Familien unterstützt, die jedoch mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen haben. In Bangladesch und in Indonesien wurden vor allem Familien berücksichtigt, die von den negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sind. In Kenia wurden stattdessen Familien unterstützt, die unter einer anhaltenden Dürre und einer damit verbundenen Hungersnot leiden und in Kambodscha wurden insbesondere Waisen, Witwen und ältere Menschen berücksichtigt. Tausende Waisenkinder konnten auch bei der Verteilung der Zakatul Fitr in Burundi unterstützt werden. In Sri Lanka wurden vor allem Familien begünstigt, die von den Auswirkungen der kritischen Wirtschaftslage betroffen sind. Zakatul Fitr in der Ukraine wurde an Binnenflüchtlinge, alleinstehende Ältere oder Ehepaare und Familien mit Waisen ausgegeben.

Auch dieses Jahr stehen tausende Familien vor großen Herausforderungen. Vor allem sind die steigenden Lebens- mittelpreise besonders belastend. Da auch Deutschland von den Preissteigerungen von Lebensmitteln betroffen ist, wurde der Spendenbetrag für die Zakatul Fitr auf mindestens 10 € erhöht und angepasst.

Die Zahl der Menschen, die auf externe Hilfe angewiesen sind, steigt. Immer mehr Menschen gehen hungrig schlafen. Doch mit der Not wächst auch unsere Verantwortung. Wir möchten euch im Namen von Arosh, Taslima, Musafiri, Sabira, Abdul, Munazar, Omar, Haneefa und den tausenden Familien danken, denen unsere Spender in kritischen Zeiten beistanden und den Ramadan erleichterten.

Möge Allah es von allen annehmen.

Freude zum Fest: Zakatul-Fitr 2022 in Kambodscha.
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„…und manchmal haben wir
den ganzen Tag nichts zu essen.“

Zugehöriges Projekt

Assalamu alaikum!

In der neusten Online-Ausgabe unserer Spenderzeitschrift bieten wir Dir zunächst einen Rückblick über unsere vergangenen Ramadan-Projekte und richten Dir die herzergreifenden Worte der Begünstigten aus, die zuvor Spenden erhielten.

Apropos Spenden. Wir laden Dich herzlich ein, die Verteilung von Ramadanpaketen zu unterstützen, damit weitere bedürftige Familien Lebensmittel für die Fastenzeit erhalten können.

Solltest Du genauer wissen wollen, was in einem Ramadanpaket enthalten sein kann, kannst Du gerne diesen Artikel lesen.

Wir haben verglichen, ob es besser ist Ramadanpakete zu verteilen oder stattdessen einen großen gemeinsamen Iftar auszurichten.

Kennst Du den Unterschied zwischen Zakatul Fitr und der Zakat? Im Ramadan werden die ähnlich klingenden Begriffe gerne verwechselt. Wir haben im folgenden Beitrag die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten erläutert.

Am Ende von Ramadan wollen wir inschallah auch in diesem Jahr neue Kleidung als Festgeschenke an Bedürftige verteilen lassen. Wie dieses Vorhaben zuvor lief, kannst Du hier sehen und nachlesen.

Ein großes Thema für uns ist das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien. Obwohl die internationale Berichterstattung über die dortige Situation der Menschen schnell abnimmt, ist die katastrophale Lage noch lange nicht vorbei. Wie wir gemeinsam helfen können, kannst Du hier nachlesen.

Auch medizinische Hilfsprojekte liegen uns am Herzen. Damit nicht nur diejenigen behandelt werden, die es sich leisten können. Haben wir ein Hilfsprojekt umsetzen lassen, dass wir Dir nachfolgend vorstellen.

Alternativ zu den einzelnen Online-Beiträgen der Ramadan-Ausgabe unserer Spenderzeitschrift kannst Du sie Dir auch kostenlos als PDF herunterladen.

Wir freuen uns über Dein Feedback zur digitalen Ausgabe unserer Spenderzeitschrift.

Die Ramadan-Ausgabe unser Spenderzeitschrift in digitaler Form

Zugehöriges Projekt

Medizinische Notversorgung in der Ukraine

Aufgrund von Konflikten und Katastrophen stehen Menschen plötzlich vor einer schweren Notlage. In solchen Momenten kann eine medizinische Notversorgung einen lebensentscheidenden Unterschied bedeuten. Deshalb haben wir uns mit unseren lokalen Projektpartnern darum bemüht, den Bedürfnissen derjenigen zu entsprechen, die dringend unsere Hilfe benötigen. 

So zum Beispiel in der Ukraine, wo in Kiew und Umgebung 150 vom Krieg betroffene und bedürftige Familien mit Medikamenten versorgt werden konnten. 

 Jeder Medikamentenbeutel enthielt eine Vielzahl von wichtigen Medikamenten und Verbandsmaterialien, um den Menschen bei verschiedenen gesundheitlichen Problemen zu helfen. Besonders berücksichtigt wurden ältere Menschen, einkommensschwache Menschen und Binnenflüchtlinge. Die Nothilfe wurde in einem Zeitraum von zwei Wochen umgesetzt. 

Gerne möchte wir eine kurze Rückmeldung von einer der Begünstigten unseres Projekts in der Ukraine teilen. Asiya, 73 Jahre alt aus der Ukraine, hat uns folgendes Feedback gegeben:

„Vielen Dank für Eure Spende. Dies wird uns helfen, uns selbst zu behandeln, da wir uns keine Medizin leisten konnten. Möge Allah Euch Gesundheit schenken und Euch vor allem Bösen schützen.“

Zutiefst berührt von Asiyas Worten möchten wir uns bei allen Spenderinnen und Spendern bedanken, die es uns ermöglicht haben, den Menschen in der Ukraine und auch an anderen Standorten zu helfen. Zusammen können wir einen Unterschied machen und den Bedürftigen Hoffnung und Unterstützung schenken.

Möge Allah uns allen weiterhin die Kraft und die Mittel geben, um Gutes zu tun. 

Amin und wassalam

Dein muslimehelfen-Team
Medizinische Notversorgung in der Ukraine

Zugehöriges Projekt

Deine aktuelle Adresse wird benötigt

Ende Februar verschickt muslimehelfen elektronische Zuwendungsbescheinigungen an alle Spender vom Vorjahr. Diese Spendenbescheinigung kann bei Bedarf gegenüber dem Finanzamt steuermindernd geltend gemacht werden, da unsere Hilfsorganisation gemeinnützig anerkannt ist. Damit diese Bescheinigung jedoch akzeptiert wird, müssen darauf die richtigen Daten des Spenders angegeben werden.

Leider fehlt uns Deine korrekte Adresse!

Unterstütze uns daher und informiere uns über Deine aktuelle Anschrift. 

Antworte dafür kurz auf diese Nachricht und hinterlasse Deine derzeitige Straße, Hausnummer, PLZ und Stadt.

Wir aktualisieren Deine Angaben dementsprechend und verknüpfen diese mit Deiner E-Mail Adresse, an die wir dann die Spendenbescheinigung als PDF schicken werden.

Bei Fragen dazu, kannst Du dich jederzeit bei uns melden. Danke für Deine Hilfe und wassalam

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